Der ständige Austausch per Smartphone gehört heute für sehr viele Menschen zum Alltag. Speziell die jüngeren Generationen finden auf den digitalen Kanälen auch einen einfachen Zugang zur persönlichen Vorsorge. Und in den letzten Jahren haben neue Säule-3a-Apps ganz allgemein Anklang gefunden. Da stellt sich die Frage, weshalb die Pensionskassen nicht ebenfalls mit personalisierten und interaktiven Ansätzen den direkten Kontakt mit ihren Versicherten suchen.

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Klar ist: Die Mitarbeitenden wollen mehr Informationen zu ihrer individuellen Vorsorgesituation. Natürlich geschieht dieser Austausch nicht im gleichen Rhythmus wie etwa der elektronische Zahlungsverkehr mit der Hausbank. Verschiedene Studien zeigen, dass die berufliche Vorsorge eine jüngere bis mittlere Generation nur zu bestimmten Anlässen interessiert: beim Jobwechsel, bei der Heirat oder einer Änderung des Beschäftigungsgrades. Mit einer leicht verständlichen Sprache und visuellen Unterlagen muss die Vorsorgeeinrichtung für das nötige Vertrauen sorgen.

 

Mehr Transparenz

Der Stiftungsratspräsident einer grossen Gemeinschaftseinrichtung verbindet eine offensive Kommunikation generell mit mehr Transparenz. Die Pensionskassen müssen Themen aufgreifen, die für Versicherte wichtig sind. Dabei geht es nicht nur um detaillierte Erklärungen zum Versicherungsausweis, möglich sind auch zusätzliche Informationsveranstaltungen mit Fachkräften, die Verbesserungen etwa durch den freiwilligen Einkauf in die Pensionskasse oder zusätzliche private Vorsorgepolicen im Rahmen der Säule 3a vorschlagen können. Eine solche Informationspolitik beinhaltet auch regelmässig versandte Newsletter, die über kassenspezifische Themen wie zum Beispiel die Performance, Verzinsung, den Deckungsgrad oder Anpassungen im Reglement orientieren.

Die Ansprüche einer jungen Generation an die Arbeitswelt haben sich fundamental verändert. Die Laufbahn beim gleichen Unternehmen bis zur Pensionierung gibt es heute praktisch nicht mehr. Dafür gibt es immer mehr flexible Arbeitsmodelle, bei verschiedenen Firmen und oft mit unterschiedlichen Teilzeitstellen. Entsprechend anspruchsvoll ist es, bei solchen Karrieren den Überblick in der Altersvorsorge zu erhalten.

 

Mit Kommunikation punkten

In der heutigen Pensionskassenlandschaft versuchen sich speziell grosse Sammelstiftungen, die gegenseitig im Wettbewerb stehen, mit einer umfassenden Kommunikationsstrategie zu profilieren. Das beeinflusst auch die autonomen Kassen in den Unternehmen. Mit einer gut ausgebauten Pensionskassenlösung und der entsprechenden Information nach aussen kann sich eine Firma als attraktive Arbeitgeberin positionieren.

Naturgemäss ist die Bereitschaft für eine vertiefte Information über die berufliche Vorsorge bei den Mitarbeitenden sehr unterschiedlich. Je mehr aber das Management mit eingängigen Fakten und bildlichen Darstellungen über die unternehmenseigene Vorsorgeeinrichtung orientiert, umso grösser ist das Verständnis in der gesamten Belegschaft.

Das Thema der beruflichen Vorsorge hat nicht überall den gleichen Stellenwert. Das zeigt sich auch in der jeweiligen Informationsstrategie. Vor allem bei den inhabergeführten Unternehmen gibt es eine enge Bindung zum eigenen Vorsorgewerk. Anders ist das bei Gesellschaften, die nach internationalen Rechnungslegungsstandards bilanzieren. Einige von ihnen möchten die Verpflichtungen für die Altersvorsorge möglichst minimieren, um damit einen Störfaktor in der Erfolgsrechnung auszuschalten.  

 

Viel Spielraum für Verbesserungen

Fachleute sehen vor allem bei den digitalen Kanälen und den sozialen Medien noch viel Spielraum für Verbesserungen. Für die Pensionskassen stellt sich grundsätzlich die Frage, welche Informationen sie ihren Versicherten via Computer und Smartphone übermitteln wollen. Zur Hauptsache sind das Daten, Fakten und Formulare, die sich standardisieren lassen.

Bedeutend schwieriger ist die Selektion im Segment Social Media. Bei Facebook oder X (vormals Twitter) braucht es Blogbeiträge, damit ein Kommunikationsfluss entsteht. Eine Vorsorgeeinrichtung kann mit den Mitgliedern aber auch via SMS kommunizieren, um zum Beispiel zusätzliche Möglichkeiten eines Einkaufs in die Kasse bis zum jeweiligen Jahresschluss aufzuzeigen. Wenn sich die versicherte Person zusätzlich über Zahlen und Fakten informieren will, sollte sie den Zugriff auf eine gut strukturierte Website haben.

Dieser Text erschien erstmals im HZ Insurance Print Spezial Pensionskassen am 27.06.2024.