Bahnhof Sursee, kurz vor Luzern. Hier steht die Produktionsstätte der Schweizer Traditionsmarke Ramseier. Pro Jahr verarbeitet das Unternehmen Ramseier Suisse zwischen 40 000 und 60 000 Tonnen Schweizer Mostobst und ist somit der führende Obstsaftproduzent der Schweiz. Swissness ist von jeher Herzstück der Marke Ramseier und wird seit der Gründung im Jahr 1910 konsequent gelebt. So wird bei der Produktion ausschliesslich Schweizer Mostobst und keine künstlichen Zusatzstoffe verwendet. Ein Besuch vor Ort in Sursee.
Qualität dank Stahltanks
Im Bereich der Getränkeaufbereitung wird aus dem Obstsaftkonzentrat ein schmackhaftes Getränk hergestellt. In den grossen Hallen stehen meterhohe Stahltanks in Reih und Glied, jeder hat ein Fassungsvermögen von rund 50 000 Litern, insgesamt 200 solcher Tanks sind hier zu finden: «Edelstahltanks erfüllen höchste Hygienestandards, sind korrosionsbeständig und sehr gut zu reinigen. So können wir die Konzentrate ohne Veränderung der Qualität über lange Zeit lagern», erklärt Geschäftsführer Christoph Richli. In die Tanks kommen die bereits fertig gemischten Getränke, sie lagern rund 24 Stunden und werden anschliessend über ein ausgeklügeltes Rohrsystem direkt in die Abfüllhallen verteilt. Die Tanks selbst werden nach jeder Befüllung gereinigt.
Nun ist der fertige Apfelsaft auf seinem Weg zur PET-Abfüllhalle. Grosse Maschinen aus Stahl, Metall und Glas stehen hier und verrichten zuverlässig 24 Stunden am Tag ihre Arbeit. In der PET-Abfüllhalle allein können 500 000 Flaschen pro Tag verarbeitet werden. In einem ersten Schritt wird der PET-Rohling erhitzt, mit Druckluft auf die richtige Grösse aufgeblasen, anschliessend mit Apfelsaft befüllt, einem Deckel verschlossen und etikettiert, bevor die fertige Flasche einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen wird.
Die Reise der Flasche geht nun auf Holzpaletten weiter ins beeindruckende Hochregallager. Eine 21 Meter hohe Konstruktion mit neun Regalebenen aus insgesamt 920 Tonnen Stahl dominiert die grosse Halle. Ein ständiges Summen und Piepsen beherrscht die Atmosphäre, die Paletten werden vollautomatisiert mittels eines Warenlifts in die Regale ein- und ausgeladen. Letzte Station des Apfelsaftes ist die Spedition, hier warten die Lastwagen in einer Reihe, sie holen die fertigen Getränke ab und verteilen diese in die verschiedenen Verteilzentralen der Schweizer Detailhändler oder in den Grosshandel für die Belieferung der Gastronomiebetriebe.
Während Frau und Herr Schweizer ein Glas erfrischenden Apfelsaft geniessen, läuft bei Ramseier die Produktion auf Hochtouren weiter. Es wird auch laufend an neuen Getränkekonzepten und Innovationen gearbeitet. So stieg das Unternehmen kürzlich in den funktionellen Getränkemarkt ein und kreierte eine neue Getränkemarke mit dem Namen Super T. Weitere Marken, welche Ramseier Suisse vertreibt, sind Elmer oder Sinalco.
Tradition und Fortschritt vereint
Das Unternehmen hat mit der Verarbeitung von Obstsäften einen klaren Fokus und ist auch vom Klimawandel betroffen. In heissen und trockenen Sommern ist die Gefahr von Ernteausfällen gross: «Wir schauen mit etwas Unbehagen auf die Entwicklung der klimatischen Bedingungen der letzten Jahre. Für unsere Unternehmensplanung für die nächsten Jahre wird der Ausbau der Lagerkapazität für Obstsaftkonzentrat eine starke Bedeutung haben.» Mehr Lagerplatz ist das Ziel, damit Schwankungen frühzeitig ausgeglichen werden können. Dank den Stahltanks ist die Lagerung des Konzentrats auch in Zukunft ohne Qualitätsverluste möglich.