Tesla hat erneut eine Innovation angetrieben, mit der es andere Autohersteller in den Schatten stellt. Das Unternehmen von Gründer Elon Musk stellt eine Druckgiessmaschine für sein neuestes E-Auto her, mit der es die Karosserie aus zunächst vier Teilen, dann aus einem Guss produzieren kann. Zuvor bestand sie aus 70 Elementen.
Wie der US-amerikanische Tesla-Blog «Tesmanian» berichtet, werde die Methode die Herstellung deutlich billiger und einfacher machen.
Durch die Fertigung aus einem Guss und der Nutzung von Aluminium statt Stahl verliere das Auto an Gewicht, was sowohl die Reichweite als auch die Sicherheit erhöhe – weil das Auto bei einem Unfall die abgegebene Energie besser ableiten könne.
Tesla bereitet das Model Y damit laut «Tesmanian» für die Massenproduktion vor. Denn abgesehen von den Kostenvorteilen steigert sich auch die Produktionsgeschwindigkeit. Die eingesparten Kosten kann Tesla an seine Kunden weitergeben.
Deutlicher Zeitvorteil
«Der Karosserie-Rohbau ist sehr investitionsintensiv. Tesla braucht weniger Pressen und Schweissroboter und kann damit gut 20 bis 30 Prozent Kosteneinsparungen im Rohbau realisieren», sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. «Damit hat Tesla wieder einmal einen deutlichen Zeitvorteil gegenüber anderen Autobauern.»
Schon im Juli vergangenen Jahres hatte Tesla das Patent für die Maschine angemeldet. «Früher oder später werden andere Autohersteller nachziehen, weil man solch eine Innovation nicht allzu lange schützen kann», erklärt Dudenhöffer. Lediglich eine Branche würde darunter leiden: Ziehen nämlich tatsächlich alle Autoproduzenten nach, werde sich die Mitarbeiterzahl in der Maschinenbaubranche langfristig halbieren.
«Tesla hat eine gewaltige Revolution angestossen. Ich würde ihre Tragweite mit der Just-In-Time-Produktion vergleichen, die Toyota in den 1970er Jahren etabliert hat.»
Dieser Artikel erschien zuerst in «Business Insider Deutschland» unter dem Titel «Tesla baut Karosserie um — und stösst damit eine Revolution an, die es laut Autoexperte Dudenhöffer seit gut 50 Jahren nicht mehr gegeben hat».