Wasserscheu sind Schweizerinnen und Schweizer nicht: Pro Tag und Kopf verbrauchen sie 160 Liter Wasser, 52 Liter allein für Dusche, Bad und zur Körperpflege am Waschtisch. Zu zwei Dritteln ist dies Warmwasser, das fast ausschliesslich mit den nicht erneuerbaren Energieträgern Öl oder Gas erzeugt worden ist. In einem durchschnittlichen Haushalt frisst das Warmwasser mehr Energie als die Beleuchtung und alle elektrischen Geräte zusammen. Der Verbrauch dürfte weiter zunehmen: Der Trend zu Wellness ist ungebrochen, und eine Umfrage von EnergieSchweiz zum Dusch- und Badeverhalten zeigt, dass speziell Jugendliche häufig und immer länger unter der Dusche stehen. Ein Teil des erwärmten Wassers fliesst immer noch ungenutzt in den Abfluss. Die Gründe: Eine zu grosse Wassermenge, die aus Duschbrausen und Hähnen fliesst oder technische Eigenheiten von Armaturen.

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Das Label «Energy»

Dieser Wasserverschwendung will die Kampagne «Happy Shower» entgegenwirken: Sie ist im Herbst 2000 von EnergieSchweiz, dem Buwal, der Sanitärbranche und ihren Verbänden, dem Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfachs, dem Detailhandel sowie den kantonalen Energiefachstellen initiiert worden. Ziel ist es, die Bevölkerung auf lustvolle Art für das Warmwassersparen zu gewinnen das heisst: mit der Botschaft, dass Warmwassersparen im Bad mit Komfort und tollem Design möglich ist und nicht Verzicht bedeutet. Für Spararmaturen, -brausen und Durchflussbegrenzer hat EnergieSchweiz gemeinsam mit der Branche das Label «Energy» geschaffen.

Dass es ein Interesse am Warmwassersparen gibt, belegt die erwähnte Dusch- und Badestudie von 1999: 59% der Befragten wollten kein Wasser verschwenden, doch nur 5% hatten eine Sparbrause, gut 2% eine Spararmatur installiert. 2003, drei Jahre nach dem Start, liess EnergieSchweiz die Kampagne «Happy Shower» von einem neutralen Büro evaluieren. Erfreulich: Der Marktanteil der Label-«Energy»-konformen Armaturen ist auf über 15%, derjenige der Spar-Brausen auf über 32% angestiegen. Der Grossverteiler Coop hat zu 100% auf Sparbrausen umgestellt, bei Migros und Jumbo sind es rund 50%, Tendenz steigend. Fazit: Sparbrausen sind im Markt voll etabliert; bei Armaturen besteht noch ein schönes Wachstumspotenzial. Die Kampagne setzt 2004 deshalb den Kampagnen-Schwerpunkt auf das Thema «Spararmaturen».

Markant mehr Spararmaturen

Bei den Spararmaturen hat der Start der Kampagne vor vier Jahren einen eigentlichen Innovationsschub durch die Hersteller ausgelöst. Verschiedene Produkte wurden früher als geplant erfolgreich auf dem Markt lanciert. Das Angebot an Spararmaturen wurde markant erhöht. Für die Konsumenten ist Design das wichtigste Kaufargument, gefolgt vom Preis und der Auswahl. Die Armaturenhersteller haben deshalb nicht nur in technische Verbesserungen der Produkte investiert, sondern auch in die Vielfalt und das Design der Produktepalette. Verschiedene internationale Designpreise für Spararmaturen zeugen davon.

Zahlreiche Hersteller haben neue Produktelinien mit Sparfunktionen ausgerüstet: Die Hansgrohe AG setzt bei Waschtischmischern serienmässig Durchflussbegrenzer ein. Arwa liefert die Waschtischmischer werkseitig gedrosselt aus. Gegenwärtig sind über fünfzig Einhebelmischer mit dem Label «Energy» ausgezeichnet. Auf das Benutzerverhalten zielen die Armaturen mit Mengen- und Temperaturbremsen, die im Handel und auch bei Baumärkten der Grossverteiler erhältlich sind. Similor Kugler hat seine «ecototal»-Steuerpatrone mit Mengen- und Temperaturbremse weiterentwickelt: «ecototal +» fixiert zusätzlich zur Mengenbremse die Mittelstellung des Hebels auf Kaltwasser. Notabene eine alte Forderung aus Umwelt-Fachkreisen. Denn bei herkömmlichen Einhebelmischern fliesst in der Hebelstellung «Mitte» Mischwasser aus. Meist sind die Hände schon sauber, bis das Mischwasser kommt. Die Folge: Das Heisswasser kühlt in der Leitung ungenutzt aus. 1,5 Liter Warmwasser pro Händewaschen werden so bezahlt, aber nicht genutzt.

Immer exakt die gewünschte Temperatur ohne langes Einjustieren: Das garantieren Thermostatmischer für Dusche und Waschtisch. Moderne Thermostatmischer sind zudem mit einer Mengenbegrenzung und einer Heisswassersperre als Verbrühschutz ausgestattet. Die ersten Thermostatmischer in den 70er Jahren waren klobig und erreichten im Schweizer Markt nur ungefähr 1% Marktanteil (im Vergleich dazu: NL: 14%). Heute setzen verschiedene Hersteller stark auf Thermostatmischer: Arwa, Grohe, Hansgrohe, KWC, Similor Kugler und Kludi sind einige der renommierten Hersteller, die in den letzten Jahren neue, elegantere und kleinere Modelle lanciert haben. Damit lassen sich Wasser- und Energiekosten um bis zu 40% senken. Der Thermostatmischer hat einen weiteren grossen Vorteil: Er gleicht Hydraulikschwankungen bis zu einem gewissen Grad aus. Das kann gerade in Häusern mit Eigentumswohnungen mit unterschiedlichem Wasserbedarf von der Dampfduschecke bis zum Spar-Einhebelmischer am Lavabo eine wichtige Rolle spielen.

Innovatives Sortiment

Eine Reduktion der Wasser- und Energiekosten um bis zu 40% lässt sich mit Selbstschlussarmaturen erzielen. Es gibt sie mit automatischer Wasserabschaltung oder als elektronische Armatur mit Infrarot- oder Sensortechnik. Vor allem im öffentlichen Bereich, in Spitälern, Verwaltungsgebäuden, Flughäfen und Sportstadien, werden immer häufiger solche Armaturen eingesetzt. Ein innovatives Sortiment bieten zum Beispiel Similor Kugler, KWC und die Bündner Firma Dallmer. Beim Fabrikat des letztgenannten Unternehmens baut sich ein Sensorfeld rund um die Armatur herum auf. Ohne Antippen, ohne mühsames Suchen des Auslösemechanismus, sucht das «intelligente» Sensorfeld den Nutzer und lässt Wasser fliessen. Zehn unterschiedliche Steuerungsprogramme sorgen dafür, dass eine Armatur für alle Einsatzzwecke sei es im Hotel, einer Klinik oder im Privatbad geeignet ist.

«Kampagne «Happy Shower»

Weitere Informationen zur Kampagne «Happy Shower» sind erhältlich bei: Claudia Kaspar, Projektleitung, c/o K. M. Marketing AG, 052 213 10 35. Die Infobroschüre mit Spartipps «Was kostet der Spass?» gibt es gratis bei Infoline EnergieSchweiz 0848 444 444.