- Motor: 4,7 Liter, 8-Zylinder-Benziner
- Leistung: 450 PS / 331 kW
- Höchstgeschwindigkeit: 292 km/h
- Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden
- Richtpreis: ab 320 000 Franken
Wäre Alfa Romeo ein Mensch, die Marke wäre schon lange tot. Denn das «Cuore Sportivo», das sportliche Herz, hat jahrelang nicht mehr richtig geschlagen. Sicher, der Alfa Romeo 159 ist eine der schönsten Mittelklasse-Limousinen, und der 159 Sportwagon macht die Avants und Tourings dieser Welt zu Mauerblümchen. Aber nur optisch.
Bezüglich Performance und Technik hat die einst so sportliche Fiat-Tochter die Neuzeit verschlafen: Schwere Autos, zähe Motoren und unausgewogene Fahrwerke bremsten die Marke ein. Diesen Rückstand in der Technik wollen die Italiener mit dem limitierten 8C in einen Vorsprung der Emotionen verwandeln. Wie die 500 Exemplare des Competizione sind auch die 500 Spiders schon ausverkauft. Sie definieren das Cuore Sportivo neu.
Neu vor allem in Bezug auf die Motorisierung. Denn erstmals seit dem seligen Alfa Romeo Montreal in den siebziger Jahren arbeitet unter der Motorhaube des 8C wieder ein V8. Kein eigener, sondern einer aus dem Konzernregal. Das ist gut so. Denn der 4,7-Liter-Motor begeistert schon bei Maserati und Ferrari.
Sammlerauto. Und im offenen Alfa sowieso. Denn eine Qualität kommt hier ganz besonders gut zur Geltung: der Sound. Zwar brabbelt der 8C Spider nach dem Druck auf den Startknopf gemütlich vor sich hin, doch jenseits von 3000 Touren trompetet das Aggregat los, als müsste man mit dem Spider die Mauern von Jericho zum Einsturz bringen.
Analog zur Tonalität verändert sich auch die Performance des 8C: Den Spurt auf Tempo 100 erledigt der Alfa in 4,5 Sekunden, Schluss ist bei 292 Kilometern pro Stunde. Geradeaus lässt sich der 8C gemütlich wie ein Brera fahren, durch die Kurven tänzelt er trotz dem hohem Leergewicht von 1675 Kilo erstaunlich leichtfüssig. Und wer die eigenen Fähigkeiten überschätzt, wird vom Stabilitätsprogramm VDC gebremst. Denn der 8C Spider ist kein Rennwagen, wie sein Erbauer auf dem Beifahrersitz bestätigt, sondern ein Sammlerauto mit Sportwagenqualitäten. Darum ist es auch egal, dass der 8C säuft wie ein Wikinger – im Schnitt 16,3 Liter. Darum ist es aber auch schade, dass man im Cockpit so viele Details aus dem 159er erkennt. Schliesslich fährt der 8C Spider mit einem Preis von 320 000 Franken in einer ganz anderen Liga.
Fazit: Mit dem 8C hat Alfa offensichtlich alles richtig gemacht. Das Auto hat die Marke aus dem künstlichen Koma geweckt, und die beiden limitierten Serien sind ausverkauft. Eigentlich erstaunlich. Denn für weniger Geld gibt es noch sportlichere Autos «made in Italy»: den Lamborghini Gallardo Spyder und den Ferrari California.