Den neuen Mini sah ich am 14. November in München erstmals. Da war es kalt und grau. Und eben: München. Jene Stadt also, die ich als Chelsea-Fan nur liebe, wenn «True Blue» in der Allianz Arena aufläuft. Und siegt. Und der neue Mini? Der sah aus wie der alte.
Dass Mini-News schon mal in München unter dem Dach von BMW gezeigt werden und nicht in Oxford, daran habe ich mich gewöhnt. Dass die britische Ikone aber in Puerto Rico für die ersten Probefahrten vom Stapel gelassen wurde, das hat mich erstaunt und von der Reise abgehalten.
Schon wieder gewachsen
Vergangene Woche stand er nun in Zürich parat. Und ich sage es mit den Worten eines Berner Oberländer Originals: «Freude herrscht.» Und zwar nicht nur deshalb, weil ich anglophil bin, sondern vor allem weil die dritte Generation unter BMW-Ägide in fast allen Belangen besser ist. Fast? Richtig: Es gibt einen Negativpunkt – der Mini ist wieder gewachsen. 3,85 Meter lang ist der Cooper S, also fast 85 Zentimeter länger als sein kultiger urbritischer Ahne.
That’s it. Ansonsten herrscht nicht bloss «Freude am Fahren», sondern trotz miesem Wetter sogar eitel Sonnenschein: Denn der Mini sieht aus wie ein Mini, fährt sich wie ein Mini – nicht wie ein Gokart – und überrascht zudem mit völlig neuen Qualitäten. Wo der Vorgänger über Querfugen polterte und eine Champagnerflasche auf dem Rücksitz von alleine entkorkte, bügelt das neue Fahrwerk die Finanzlöcher des Strassenbaus easy aus. Zudem sieht man nun schon beim flüchtigen Blick ins neue und hochwertigere Cockpit oder bei der ersten Sitzprobe, weshalb der Mini Maxipreise verlangt.
Fazit: Gelungener Auftakt – vor allem als Cooper S mit 192 PS. Mal schauen, wie weit BMW die Maximierung des Mini bei dieser neuen Generation treibt.
Motor: 2-Liter-4-Zylinder-TwinTurbo-Benziner Leistung: 192 PS / 300 Nm (Overboost) Spurt: 0 auf 100 km/h in 6,7 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: 233 km/h Preis: ab 30 700 Franken