Die Schweizerische Bankiervereinigung steckt in stürmischen Zeiten: Die Aufarbeitung des Kollapses der Credit Suisse ist im vollen Gange, den Banken könnten höhere Eigenkapitalanforderungen drohen. Gleichzeitig ist der Finanzplatz unter Druck des Auslands wegen angeblich zu lascher Jagd nach Oligarchengeldern. «Beim Umgang mit Sanktionen ist bei einigen Finanzplätzen auch viel Scheinheiligkeit dabei», sagt Roman Studer, der seit Sommer der neue Chef der mächtigen Bankenlobby ist. Der Ex-UBS-Lobbyist erklärt zudem, warum trotz der CS-Übernahme das Gewicht der UBS im Verband nicht grösser werden soll.
Herr Studer, verkommt die Bankiervereinigung zur UBS-Lobby-Abteilung? Sie waren Lobbyist für die UBS, ihr Präsident war UBS-CEO und jetzt ist die Grossbank nach der Übernahme der CS mit Abstand das wichtigste Mitglied in der Bankiervereinigung.
Nein, der Verband funktioniert, wie er aufgestellt ist. Er hat eine klare Governance und sauber definierte Führungsgremien. Jede Bank und Bankengruppe kann ihre Meinung einbringen. Natürlich gibt es da auch robuste Diskussionen. Doch da findet man sich meist am Ende.