Philipp Rösler, ehemaliger deutscher Minister für Wirtschaft und Technologie sowie Vorstand beim Weltwirtschaftsforum WEF, sammelt derzeit Kleinmandate in Zürich. Per 1. Juni ist er in den Beirat des Fintechs Numbrs von Martin Saidler eingetreten. Numbrs ist mit der gleichnamigen App im Schweizer Markt nicht aktiv, in Deutschland verwalten jedoch 1,5 Millionen Benutzer damit ihre Bankkonti. Mit zehn Milliarden Euro Kundengeldern sieht sich Numbrs dort als Marktführer.
«Fintech ist stark im Kommen, die Banken- und Versicherungsindustrie wurde noch nicht disrumpiert», sagt Rösler. «Und Technologie ist mein Ding, dafür war ich Minister.» Einbringen soll er seine Kontakte zu Banken und Versicherungen sowie in Asien. Dem Beirat gehören auch Sir Victor Blank, früherer Chairman der Lloyds Banking Group, und Bill Benz, früherer CEO von Pimco Europe, an.
Es ist nicht das einzige neue Mandat für Rösler: Im März hat ihn der Efficiency Club unter Präsident Guido Persterer in den Vorstand geholt. Seit kurzem berät Rösler auch CEO Frank Walschot vom Flughafen-Dienstleister SR Technics. Bei der Tochter SR Technics Switzerland, die gerade gegründet wird, soll Rösler Verwaltungsrat werden.
Seit Anfang Jahr nicht mehr tätig ist er dagegen bei der Mutter von SR Technics, der chinesischen HNA-Stiftung mit Sitz in New York, wo er Ende 2017 den Posten des CEO übernommen hatte. Eine BILANZ-Meldung von Ende September, wonach seine Zukunft bei der Stiftung ungewiss sei, liess Rösler noch dementieren. Nun begründet der Ex-Minister seinen Abgang mit der Belastung durch die Fliegerei zwischen Zürich und New York.