Schon seit Jahrzehnten liegt die CS, was Negativschlagzeilen betrifft, ganz vorne. Es mag andere Banken gegeben haben, die UBS in den Jahren der Finanzkrise unter Marcel Ospel etwa oder die Zürcher Kantonalbank unter dem windigen CEO Hans Vögeli, aber irgendwann hatten sich die Institute wieder gefangen und waren in ruhigen Gewässern gelandet. Nicht so bei der CS. Dort war das Chaos, das nun zum Untergang geführt hat, Dauerzustand, und dies seit fast 30 Jahren.

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Wer die Ursachen des Übels begreifen will, muss bei dem Mann beginnen, der als Architekt der modernen CS gilt: Rainer E. Gut, Langzeitpräsident von 1983 bis 2000. Der war als einer von wenigen Schweizern in der fremden Welt des Investmentbankings tätig gewesen. 1972 hatte der Präsident der Schweizerischen Kreditanstalt (SKA), wie die Credit Suisse noch hiess, dem soeben von Lazard Frères in New York zur CS gestossenen Jungbanker den Auftrag gegeben: «Put Credit Suisse on the map in international business.»