Die Schweizer Grossbanken waren eigentlich nie dafür bekannt, Sparern besonders attraktive Angebote zu unterbreiten. Doch seitdem die Credit Suisse in die Hände der UBS flüchten musste, gelten offenbar andere Regeln.
So macht die CS Sparern derzeit ein verlockendes Angebot: Bei dem jüngst lancierten Sparkonto Plus zahlt die Bank 1,5 Prozent Zins. Damit will sie nicht nur neue Kundinnen und Kunden anlocken. Das Angebot gilt auch für die bestehende Kundschaft. Einzige Bedingung: Das neue Geld darf weder von anderen Konten der Credit Suisse noch von der UBS stammen.
Die Absicht der Bank ist damit offensichtlich. Kunden, die im Zuge der Hiobsbotschaften rund um die CS ihr Geld eiligst auf andere Banken überwiesen hatten, sollen das wieder rückgängig machen.
Profitiert von den Unsicherheiten im Vorfeld der Übernahme durch die UBS haben unter anderem die Kantonalbanken und die Migros Bank. Nun übertrumpft die CS die Konkurrenz beim Sparzins. So bietet beispielsweise die Migros Bank nur 1,3 Prozent.
Die Credit Suisse zahlt die 1,5 Prozent bis zu einem Betrag von 250 000 Franken. Einziger Haken: Das Angebot ist zeitlich bis September 2024 limitiert. Interessant dabei: Auch die UBS hat derzeit ein ähnliches Produkt im Sortiment: Mit ihrem digitalen Angebot Key4 bezahlt sie auf dem Sparkonto zeitlich limitiert ebenfalls 1,5 Prozent «Vorzugszins». Allerdings nur für Neukunden bis zu einem Betrag von 100 000 Franken. Bei der Jagd nach Sparern sind die Banken vorerst offensichtlich noch Konkurrenten.