Diese Auswertung gab es noch nie: Nicht wie üblich die einzelnen Marken, sondern die konkurrierenden Herstellergruppen zeigen wir im Schweizer Vergleich. Und hier zeigt sich: Die grossen Premiummarken haben 2021 etwas eingebüsst, was auch mit dem Mangel an Computerchips, die sie für ihre Luxuswagen benötigen, erklärbar sein dürfte.

Während bei der BMW-Gruppe, in der Schweiz geführt von Paul de Courtois, die Kernmarke leicht von 9 auf 8,8 Prozent Marktanteil einbüsste und auch Zweitmarke Mini um zwei Zehntel schrumpfte, entfiel beim Schweizer Daimler unter CEO Marc Langenbrinck der Rückgang komplett auf die Marke mit dem Stern, Smart trat auf der Stelle.

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Courtois

Bei der BMW-Gruppe unter Chef Paul de Courtois hat die Kernmarke leicht von 9 auf 8,8 Prozent Marktanteil einbüsste

Quelle: PD

Bei Platzhirsch Amag hingegen legte Premium-Wettbewerber Audi um 0,8 Prozentpunkte auf neu 7,1 Prozent Marktanteil zu, auch Seat mit Sportschwester Cupra stieg markant. Vernunft-Tochter Skoda buchstabierte leicht, Kernmarke VW kräftig zurück.

Der vor einem Jahr formierte Mehrmarkenkonzern Stellantis zeigt eine deutliche Spreizung zwischen seinen Brands aus Frankreich und jenen aus Italien: Während Fiat und Alfa Romeo Federn lassen müssen und nur Maserati (auf tiefem Niveau) zulegt, zeigen die Kurven bei den französischen Volumenbrands Renault und Citroën aufwärts.

10,8 Prozentbeträgt der Marktanteil des neu aufgestellten Fusionskonzerns Stellantis. Damit liegt er in der Schweiz hinter der VW-Gruppe bereits auf Rang zwei.

Bei Konkurrent Renault büssen sowohl die Hauptmarke als auch Lowcoster Dacia Marktanteile ein. Grosse Gewinner sind die Asiaten: Toyota verkaufte ein Fünftel mehr Autos als noch 2020, die beiden Korea-Schwestern Kia und Hyundai legten sogar jeweils rund 30  Prozent zu.

Im Zweikampf der Import-Marktführer zeigten beide eine stramme Performance: Die Amag, geführt von CEO Helmut Ruhl, baute ihren Marktanteil von 30,1 auf neu 31,2 Prozent aus; Porsche importiert sie ja seit Jahren nicht mehr. Emil Frey unter CEO Gerhard Schürmann verbesserte sich dank ihrer Importmarken Toyota und Kia (Hyundai gehört nicht dazu), aber auch der starken Opel von 17,5 Prozent auf 18,6 Prozent im Jahr 2021.

Helmut Ruhl

CEO Helmut Ruhl: Die Amag baut unter seiner Leitung ihren Marktanteil auf 31,2 Prozent aus

Quelle: Paolo Dutto

Punkto Volumen profitiert Emil Frey davon, dass sie seit 2019 auch heutige Stellantis-Marken wie Opel oder Peugeot importiert; Gerüchten zufolge könnten die Stellantis-Brands Fiat und Alfa bald dazukommen.

Trotz Chipmangel zeigte sich der Gesamtmarkt stabil: Insgesamt verkauften die Garagisten 238 500 Neuwagen im Jahr 2021 – gut 1600 mehr als im Vorjahr. Vom langfristigen Durchschnitt von rund 300 000 Neuwagen ist der Schweizer Markt derzeit aber weit entfernt.

Erstaunlich sind die Bewegungen punkto Antrieb: Einen Diesel legten sich nur noch 13,6 Prozent der Käufer zu, fast genauso viele kauften bereits ein rein batteriebetriebenes Auto. Zusammen mit den Hybriden haben die Stromer nun gut 44 Prozent Marktanteil und damit die Benziner, deren Anteil auf rund 42 Prozent gefallen ist, überholt.