Reisen boomen wieder. Und das ruft natürlich auch die Vielfliegerstatusjäger bei Miles & More, dem Vielfliegerprogramm von Lufthansa, Swiss, Austrian & Co., auf den Plan. Denn ein Top-Status bei einer Airline bringt viele Vorteile.
Vorteile eines Vielfliegerstatus
Es fängt an beim Check-in: Statt lange Warteschlangen am Economy Class Schalter, geht es ohne lange Wartezeit an den Business oder gar First Class Schalter. Das Gepäck erhält einen Priority-Anhänger und kommt damit am Zielort als eines der ersten aufs Band. Ein zweites Gepäckstück á 20 Kilogramm ist ebenfalls kostenlos möglich. Dann geht es im Fast Track durch die Sicherheitskontrollen.
Alexander Koenig ist Gründer der Vielfliegerberatung First Class & More. Seit mehr als 15 Jahren hilft er seinen Kunden Business Class und First Class zum halben Preis zu fliegen, einen Top-Vielfliegerstatus zu erhalten und das Maximum aus ihren Meilen herauszuholen. In seiner Kolumne «Meilenkoenig» teilt er seine Expertise regelmässig auf www.bilanz.ch mit den Lesern.
Anstatt sich die Zeit bis zum Flug am Gate herumzuschlagen, kann man beispielsweise die Swiss Senator Lounge besuchen. Am Gate hat man vielleicht sogar noch Glück und erhält ein Upgrade, wenn der Flieger überbucht ist, und, unabhängig, davon darf man dank Priority-Boarding als einer der ersten seinen Sitzplatz aufsuchen.
Corona-Kulanzregeln
Wer jetzt denkt, die Vorteile auch haben zu wollen, kann sich freuen. Denn für Flüge im Juni 2022 ist es wohl letztmalig möglich, die über die letzten Jahre so häufig in unterschiedlichen Ausprägungen präsentierten Miles & More Corona-Kulanzregeln auszunutzen:
- Für alle im Juni mit der Lufthansa Group durchgeführten Flüge (unter anderem Lufthansa, Swiss, Austrian, Eurowings) gibt es doppelte Status- beziehungsweise HON-Circle-Meilen
- Für jedes im Juni interkontinental geflogene Segment gibt es zudem einen Extra-Bonus von 2'000 Status- beziehungsweise HON-Circle-Meilen
Das bedeutet, dass man im Juni, wenn man geschickt vorgeht und besonders meilenträchtige, aber gleichzeitig auch nicht allzu überteuerte Flüge aufspürt – was aktuell gar nicht so einfach ist – den beliebten Swiss Senator Status zu einem Bruchteil des sonst üblichen Preises einfliegen kann.
Welche Flüge bieten sich an?
Die schlechte Nachricht ist zunächst, dass ein Abflug von der Schweiz das Ganze enorm verteuert. Wer aber im nahegelegenen Ausland abfliegt, kann teilweise massiv sparen. Die meisten Statusmeilen je ausgegebenem Schweizer Franken gibt es sicherlich in der Premium Economy Class. Swiss hat diese mittlerweile auch erfolgreich eingeführt. Der Clou ist, dass die Meilengutschrift trotz oft 50 Prozent günstigerer Flüge dieselbe ist wie für die günstigsten Business Class Flüge. Hier ein Beispiel für eine einwöchige Reise nach Bangkok mit der Swiss Anfang Juni für 1443 Euro.
Die Meilenausbeute beträgt ohne Status 31'504 und mit Status dank Executive Bonus 38'376 Statusmeilen. Abflugort ist Berlin, da es von dort deutlich günstiger als von Zürich ist und Berlin als Stadt spannend ist, um dort gegebenenfalls auch noch 1-2 Tage zu verbringen.
Business Class in Europa
Vor vielen Jahren waren Business Class Flüge in Europa nur selten attraktiv, um damit einen Status einzufliegen. Doch das hat sich geändert. Die Meilengutschriften sind, wenn man die richtigen Flüge auswählt, hochattraktiv und gleichzeitig verliert man auch wenig Zeit. Wichtig ist, dass man auf die sogenannte Buchungsklasse der Flüge achtet. Diese gibt die Wertigkeit eines Tickets wieder und für Meilenoptimierer in Europa kommen nur die Buchungsklassen C, D und J in Frage. Das sind die teuersten Business Class Tickets. Da es für jedes geflogene Segment zusätzliche Meilen gibt, lohnen sich Direktflüge meist nicht. Das folgende Beispiel zeigt eine Tagesreise nach Amsterdam:
Die Meilenausbeute beträgt 20'000 Statusmeilen beziehungsweise mit Status sogar 25'000 Statusmeilen. Dabei kann man den Tag in Amsterdam geniessen, bevor es abends wieder zurück geht.
Interkontinentale Business Class
Wen es in die Ferne zieht, der wird im Juni Probleme haben, noch etwas günstiges zu finden. Die beste Strategie für maximale Ersparnisse ist die geschickte Wahl des Abflugortes. Derselbe Flug kann ab dem Ausland bis zu 70 Prozent günstiger sein. Denn Abflüge ab der Schweiz sind in Europa die teuersten. Wie etwa bei einem Business Class Flug mit Lufthansa von Luxemburg nach Bogota in Kolumbien.
Die Meilenausbeute beträgt ohne Status 30'580 Statusmeilen beziehungsweise mit Status und inklusive Executive Bonus 37'226 Statusmeilen.
Die Zischenstopps (München und Frankfurt), würden übrigens ausreichen, um einen bestehenden Swiss Senator Status zu verlängern oder ihn von Frequent Traveller auf Senator upzugraden. Für den Senator Status sind nämlich 100'000 Statusmeilen in einem Kalenderjahr erforderlich. Der Status gilt dann bis Februar 2025, also mehr als 2 Jahre.
Fazit
Im Juni 2022 kann man letztmalig von den grosszügigen Corona-Kulanzregeln bei Swiss Miles & More profitieren. Insbesondere Flüge in der Premium Economy Class, geschickt geroutete Europa Business Class Flüge in den Buchungsklassen C, D und J und günstige Business Class Flüge ab dem europäischen Ausland in die Ferne können helfen, den gewünschten Vielfliegerstatus zum halben sonst üblichen Preis bis 2025 einzufliegen.