Das Unternehmen Climeworks erhält eine neue Wachstumsspritze: Die zürcherische Firma, welche mit der Direct-Air-Capture-Technologie (DAC) CO2 dauerhaft aus der Luft entfernt, hat in einer neuen Finanzierungsrunde 600 Millionen Franken gesammelt. Laut Co-Gründer und Co-CEO Christoph Gebald ist es die höchste Investitionssumme, die jemals in Direct-Air-Capture floss. «Dass aus der kleinen Schweiz ein führender Branchen-Akteur kommt, sagt viel über unseren Innovationsstandort aus», so Gebald.
Angeführt wird die Runde von den Vermögensverwaltern Partners Group und GIC Singapore. Aber auch andere Investoren – darunter Schweizer Firmen wie Swiss Re und der bestehende Ankeraktionär BigPoint Holding AG – bringen frisches Kapital ein.
Mit den neuen Beteiligungen soll die Climeworks-Kapazität weiter ausgebaut werden: «Die Mittel fliessen in den Bau von den sehr kapitalintensiven Grossanlagen und unsere Expansion im Mitarbeiterbereich», erklärt Gebald.
Politischer Segelwind
Die üppige Finanzierung und der ständig wachsende Absatzmarkt für grüne Technologien sind für das Klimaunternehmen ein Grund zur Freude. Und trotzdem: Für eine Kohlenstoffabscheidung im Milliarden-Tonnen-Bereich – was das Ziel von Climeworks ist – werde man in Zukunft auf die Unterstützung vom Staat angewiesen sein: «Wir brauchen eine Einspeisevergütung, so wie sie die Solar- und Windenergie-Industrie erhalten hat», sagt Gebald, der nur die Förderung von Seiten der Politik als Lösung für einen umfangreichen Wandel sieht.
Der neueste IPCC-Bericht, der einen verstärkten Fokus auf die Entnahme von CO2 – und nicht nur auf die Reduktion – setzt, dürfte dem Unternehmen weiterhelfen. «Für unser Geschäft sind solche wissenschaftlich fundierten Empfehlungen Gold wert. Sie bringen viel Wind in unsere Segel und schaffen den Anreiz für weitere Firmen, die an einer Klimastrategie interessiert sind, mit uns zusammenzuarbeiten.»