Uhren von Rolex sind begehrt, die Nachfrage übersteigt das Angebot, Replikas fluten den Markt. Doch von den Fälschungen ist ein immer kleiner werdender Teil so schlampig kopiert, dass auch jeder Laie sofort erkennen muss, dass es sich um einen Fake handelt.
Natürlich: Wer eine Daytona am Strand von Marbella oder auf dem Markt in Chiang Mai kauft, ersteht mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Fälschung. Aber es gibt inzwischen auch Rolex-Fälschungen, die so gut gemacht sind, dass sie zum offiziellen Marktpreis gehandelt werden.
Aus einer Rolex mach zwei
Hybrid-Fälschungen etwa, bei denen echte Uhrengehäuse mit nicht echten Uhrwerken bestückt werden und umgekehrt. Hier werden aus einer Rolex mehrere gemacht.
Experten geben zu, dass auch sie immer öfter darauf angewiesen sind, eine Uhr zu öffnen, um ihre Echtheit zu garantieren.
Bis Anfang Dezember hiess es: Man kann nie 100 Prozent sicher sein, dass eine Secondhand-Rolex echt und authentisch ist. Das ändert sich nun: Rolex überprüft und zertifiziert Uhren aus Vorbesitz seit Anfang Dezember selbst – sofern sie älter als drei Jahre sind. Vorerst allerdings nur die Modelle, die Bucherer ankauft, ab circa Mitte nächsten Jahres kommen auch andere offiziellen Rolex-Händler in den Genuss des Service. Der Rest der Welt bleibt ausgeschlossen.
Wir haben bei Experten nachgefragt, was beim Kauf einer nicht von Rolex zertifizierten Rolex zu beachten, abzuwägen und zu bedenken ist, um das Risiko, eine Fälschung zu erstehen, kleinzuhalten.
Hier sind sieben Tipps, wie Sie Original und Fälschung unterscheiden können:
Der Sekundenzeiger muss fliessen, nicht hüpfen
Wenn der Sekundenzeiger hüpft, ist die Uhr eine Fälschung. Wenn er fliesst, ist das aber noch kein Zeichen, dass im Innern ein Rolex-Kaliber arbeitet: Wurde beispielsweise ein mechanisches Uhrwerk aus Japan verbaut, ist die Bewegung des Sekundenzeigers auch im Fluss.
Schnäppchen gibt es bei Rolex nicht
Wird ihnen eine Rolex zum Schnäppchenpreis angeboten, ist Vorsicht angezeigt: Die Uhr könnte Diebesgut sein oder eine Replika. Das Risiko für Letzteres lauert vor allem, wenn das Gegenüber einem unbekannt ist. Oder kein Fachhändler, der einen Ruf zu verlieren hat. Recherchieren Sie! Googeln Sie zu den beliebtesten Fakes (Datejust, Submariner, Daytona, Yacht-Master). Und auch über das Modell, das Sie kaufen wollen: Jede Rolex hat eine Seriennummer, einen Retail-Preis.
Ohne Gravur keine Rolex, ohne Laserkrone ebenfalls nicht
Jede Rolex hat eine Seriennummer. Bis 2008 wurde diese an der Gehäuseseite zwischen den Bandanstössen bei 6 Uhr eingraviert. Und seither – klar lesbar – innen auf der Erhöhung zwischen Zifferblatt und Glas, der sogenannten Rehaut, ebenfalls bei 6 Uhr. In diesen Ring ist zudem ROLEXROLEXROLEX eingraviert (nicht aufgemalt oder aufgedruckt). Seit etwa 20 Jahren wird bei 6 Uhr zudem die Laserkrone eingraviert. Der Name sagts: Mit einem Laser wird das Logo ins Glas geritzt, ganz klein, von blossem Auge bei genauem Hinschauen aber zu sehen (siehe Bild unten).
Auf dem Zifferblatt ist alles gestochen scharf
Auf dem originalen Zifferblatt ist alles gestochen scharf, die Abstände zwischen den Indexen und den Buchstaben sind absolut konstant. Idealerweise haben Sie zum Vergleich ein Original-Modell neben sich oder Sie orientieren sich auf der Rolex-Homepage.
Schlampige Box? Fake!
Rolex verpackt die Uhren in eine hochwertige Box. Diese ist perfekt verarbeitet: keine Kleberückstände, keine Ungenauigkeiten.
Glasboden? Fake!
Eine Rolex ab Werk hat keine Gravuren auf der Rückseite. Einzige Ausnahme sind die Modelle mit Heliumventil. Zudem: Rolex macht keine Uhren mit Glasboden. Ausnahme: Die 2023 lancierte Perpetual 1908. Das Modell ersetzt die elegante Cellini, die es ebenfalls mit Glasboden gegeben hat.
Eine Rolex hat Gewicht und lottert nicht
Eine Rolex hat Gewicht. Die Glieder des Stahlarmbands sind zwar sehr beweglich, aber sie lottern nicht. Und: Scharfe Kanten gibt es bei Rolex keine, nirgends.
2 Kommentare
links die Fälschung! ;)
nicht ganz richtig, seit 2023 bietet Rolex die Perpetual 1908 mit einem Glasboden an😉