Kowalskys Crash Test: Dell Streak

Mit dem Streak will Dell jetzt – als einer der Ersten – den Tablet-Markt angreifen. Das mag manche erstaunen, denn Technologieleader war Dell noch nie. Wobei der Streak mit seinem 5-Zoll-Display eher ein Kompromiss ist zwischen einem aufgeblasenen Handy und einem geschrumpften Tablet. Ein fauler Kompromiss. Zwar ist das Design edel und das Gehäuse solide. Aber mit seinen Massen (knapp doppelt so gross und schwer wie ein Handy) ist der Streak kein angenehmer Begleiter. Vor allem nutzt er die gewonnene Fläche nicht. Die Auflösung entspricht 800x480 Punkten, so viel wie bei jedem besseren Android-Handy. Die Pixel sind einfach grösser, was nur etwas für Kurzsichtige und Wurstfinger bringt. Lieblosigkeit zeigt sich in vielen Details. Die verwendete Version 1.6 des Betriebssystems Android ist veraltet. Die Kamera ist dort platziert, wo man garantiert mit dem Finger hinfasst. Zum Reaktivieren des Bildschirms muss man die fummelige On-Taste im Gehäuserahmen drücken statt eine der Menutasten auf der Vorderseite. Das Ladekabel folgt keinem Standard, die Batterielaufzeit ist unbefriedigend, und der Sound ist mies. Am schlimmsten ist die Softwaretastatur. Weil die Entwickler auf die grandiose Idee kamen, auch noch einen Ziffernblock abzubilden, sind die Tasten lächerlich klein. Ich habe noch nie so viele Tippfehler produziert wie mit dem Streak – und entschuldige mich bei allen, die kürzlich von mir unverständliche Mails bekamen.

Fazit: Als Handy zu gross, als Tablet zu klein: Der Dell Streak vereint das Schlechteste aus beiden Welten und will eine Lücke schliessen, die es nicht gibt. Bevor Sie dafür 729 Franken ausgeben, spenden Sie das Geld lieber für einen guten Zweck. Sie werden mehr Freude haben.