Definition
Die Volatilität (lateinisch „fliegend“) beschreibt das Mass der Schwankungen (Standardabweichung) von Finanzmarktparametern an den Finanzmärkten. Zu solchen Parametern gehören zum Beispiel Aktienkurse und Zinsen. Diese gemessenen Abweichungen von einem Durchschnittswert dienen häufig zur Risikobewertung.
Hintergrund
Die Volatilität zeigt die Intensität der Schwankungen des Preises eines Basiswertes (Wertpapierkurse, Rohstoffpreise, Zinssätze, Investmentfonds-Anteile usw.) auf, die innerhalb einer definierten Zeitdauer auftreten können. Das bedeutet, je höher die Volatilität ausfällt, desto intensiver bewegt sich der Kurs nach oben und unten. Je nachdem wie die Marktlage eingeschätzt wird, führt dies zu zwei unterschiedlichen Konsequenzen: Ein Vermögenswert kann dadurch riskanter, aber auch chancenreicher werden. Letzteres trifft zu, wenn eine Erholung des Kurswerts erwartet wird. Experten sind der Meinung, dass bei ansteigenden Börsenkursen meist mit einem Rückgang der Volatilität zu rechnen ist. Wobei die Volatilität häufig bei sinkenden Kursen stärker zunimmt.
Formen der Volatilität
Es wird zwischen einer historischen und impliziten Volatilität unterschieden. Die historische Volatilität errechnet sich zum Beispiel aus der durchschnittlichen Schwankungsbreite einer Aktie während eines definierten Zeitraums in der Vergangenheit. Eine implizite (enthaltene) Volatilität ist bereits in einem gegenwärtigen Preis eines Optionsscheins enthalten und repräsentiert die aktuelle, vom Markt erwartete Volatilität. Liegen nun die erwarteten Schwankungen über der historischen Volatilität, gilt ein Optionsschein als relativ teuer.
Volatilitätsbarometer
Möchte man bspw. die Volatilität von DAX-Optionsscheinen bewerten, lohnt sich ein genauer Blick auf den VDAX. Dieser wird auch „Angstbarometer“ genannt, er spiegelt die Erwartungen der Investoren für DAX-Optionen an der EUREX-Terminbörse wider. Denn die Emissionshäuser lassen sich bei der Preisfindung für Optionsscheine von den Stimmungsvorgaben der Terminbörse leiten. Dabei ist zu beobachten, dass der VDAX bei steigenden DAX-Kursen nachgibt. Im Gegenzug zieht die implizite Volatilität mit dem VDAX an, wenn der DAX sinkt. Das hat zur Folge, dass grössere Volatilitäten höhere Preisstellungen für Optionsscheine ergeben und umgekehrt.