Sie feiern dieses Jahr ein kleines Jubiläum in der Schweiz: Innerhalb eines Vierteljahrhunderts haben Exchange-Traded Funds (ETFs), also börsengehandelte Fonds, die Finanzbranche umgepflügt. «ETFs sind eine der besten Erfindungen der Finanzwelt», sagt Felix Niederer, CEO des digitalen Vermögensverwalters True Wealth. «Die Idee war geradezu revolutionär.» Klar – stehen sie doch für geringe Kosten, einen einfachen Zugang und die Unabhängigkeit von Fondsmanagern, die mit ihren Wetten besser sein wollen als der Markt. «Entgegen den Annahmen der Kritiker blieben die ETFs kein Nischenprodukt, sondern wurden zum Standardprodukt in Portfolios», sagt Markus Thomas, Gründer des ETF-Analysehauses Xenix. «Für junge Leute heute ist der Kauf von ETFs via Handy das Natürlichste auf der Welt.»
ETFs sind einfach und transparent. Sie folgen einem Gedanken, für den der Finanzforscher Eugene Fama 2013 den Nobelpreis erhielt: Niemand, nicht einmal die cleverste Anlegerin, kann auf Dauer bessere Renditen erzielen als der Aktienmarkt als Ganzes. Denn es würde bedeuten, von vornherein jene Aktien zu kennen, die sich besser entwickeln werden als der Rest. Deshalb funktionieren ETFs anders als aktiv verwaltete Fonds. ETFs bilden einen Börsenindex ab. Das heisst: Ein ETF verhält sich wie der Markt: Steigt der SMI um 1 Prozent, nimmt der Wert des ETFs ebenfalls um 1 Prozent zu – fällt der SMI, büsst auch der ETF ein. Da ETFs börsennotiert gehandelt werden, sind sie zugänglich für jeden und jede. Kleine Privatanlegerinnen und -anleger können den gleichen ETF erwerben wie Starinvestor Warren Buffett oder der legendäre Hedgefonds Bridgewater – beide sind mit ETFs auf den S&P-500-Index investiert.