Gerade einmal 2 Prozent der Generation Z und 3 Prozent der Millennials in der Schweiz rechnen damit, im Ruhestand 80 Prozent des früheren Erwerbseinkommens als Rente beziehen zu können. Bei den Pensionären (über 71 Jahren) ist das offenbar bei beinahe jeder vierten Person der Fall; 23 Prozent gaben diese Antwort im Rahmen der Global Investor Study 2022, die Schroders jährlich erhebt. Dabei wurden erstmals den Befragten aus der Schweiz auch konkrete Fragen zur Altersvorsorge gestellt.
Die grosse Kluft zwischen Jungen und Alten zeigte sich demnach auch bei anderen Ergebnissen, wie es in der Medienmitteilung heisst. Rund 23’000 Anlegerinnen und Anleger aus 33 Ländern wurden insgesamt befragt.
Die Alten kennen diese Sorgen nicht
Beinahe ein Drittel (29 Prozent) der 18- bis 37-Jährigen rechnet nur gerade damit, 40 Prozent des früheren Verdienstes als Rente zu erhalten. Das sind Sorgen, die die über 71-Jährigen nicht kennen – lediglich 3 Prozent der Pensionäre gaben diese Antwort.
Ein Drittel will freie Pensionskassenwahl
Der Reformstau des schweizerischen Vorsorgesystems ist allgemein bekannt und wird breit diskutiert. Grosse Einigkeit besteht über alle Altersklassen hinweg, dass der Umwandlungssatz zu hoch sei (47 Prozent). Am deutlichsten brachten das die Millennials zum Ausdruck. Fast zwei Drittel (63 Prozent) sind dieser Meinung. Dass das Rentenalter zu tief ist, wird als weniger problematisch empfunden. Der Wert schwankt hier zwischen 31 Prozent (über 71-Jährige) und 41 Prozent (51- bis 70-Jährige).
Anlagevorschriften sind zu streng
Immerhin etwa ein Drittel (30 Prozent) der Schweizerinnen und Schweizer will die freie Pensionskassenwahl und jede fünfte Person (19 Prozent) findet die Anlagevorschriften zu streng. Bei den über 71-Jährigen (29 Prozent) ist der Unmut darüber grösser als bei den Jüngeren. Andreas Markwalder, CEO von Schroder Investment Management (Switzerland) AG, sagt: «Eine Faustregel besagt, dass Arbeitnehmende in der Schweiz rund 60 Prozent des früheren Erwerbseinkommens als Rente erhalten. Doch darauf vertrauen die jüngeren Generationen nicht mehr. Das spiegeln die Antworten deutlich. Ob sich in Zukunft Mehrheiten finden lassen, die den Reformstau im Schweizer Vorsorgesystem auflösen können, muss sich weisen. Aktuell ist nur unbestritten, dass der Umwandlungssatz zu hoch ist.»