Die Geldentwertung führt dazu, dass viele den Gürtel enger schnallen. Darunter leidet insbesondere die Altersvorsorge der Schweizerinnen und Schweizer. Aber auch im Haushalt und in der Freizeit schränken sich die Befragten ein, wie eine aktuelle bevölkerungsrepräsentative Umfrage von Swiss-fluencer.ch im Auftrag von Generali Schweiz zeigt.
Dreissig Prozent der Befragten fürchten, dass sie ihren finanziellen Standard nicht aufrechterhalten können. Neben diesen finanziellen Sorgen beschäftigen die Schweizer Bevölkerung insbesondere die Energieproblematik (38 Prozent) und mögliche Kriege (37 Prozent). Aber auch die Altersvorsorge gibt rund einem Drittel der Befragten Anlass zur Sorge.
Schweizer können weniger fürs Alter zur Seite legen
Zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich von der aktuellen finanziellen Unsicherheit direkt betroffen (67 Prozent). Die Betroffenheit macht sich besonders bei Berufseinsteigern sowie bei Personen, die kurz vor ihrer Pensionierung stehen, bemerkbar. Von den Betroffenen gibt der Grossteil (81 Prozent) an, dass sie deshalb weniger in ihre private Altersvorsorge einzahlen.
Auch das Sparen generell ist für viele nicht mehr im gewohnten Ausmass möglich (78 Prozent). Und jeweils zwei von drei Befragten geben an, sich bei Freizeitaktivitäten und Haushaltseinkäufen einschränken zu müssen. Obwohl sie die Auswirkungen der steigenden Inflationsrate am eigenen Leib spüren, haben nur zehn Prozent der Befragten Rat bei einer Fachperson gesucht.
Trotz hoher Relevanz sparen nur 56 Prozent fürs Alter
Das Thema Altersvorsoge ist für die meisten Schweizerinnen und Schweizer von grosser Bedeutung (81 Prozent). Ein Vergleich mit der Befragung im Vorjahr zeigt, dass die Relevanz der privaten Altersvorsorge für die meisten gleichgeblieben ist (65 Prozent) oder sogar zugenommen hat (31 Prozent). Trotzdem spart nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) über die private Vorsorge fürs Alter. Dabei spielt insbesondere die Höhe des Haushaltseinkommens eine wichtige Rolle.
Bei Personen in einem Haushalt mit einem hohen Einkommen (mehr als 8'000 Franken brutto pro Monat) sparen 78 Prozent für die Zeit nach der Pensionierung. Im Gegensatz dazu investieren nur 38 Prozent der Befragten, deren Haushalt weniger als 6’000 Franken brutto pro Monat verdienen, in ihre private Vorsorge. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in der Beantwortung der Frage wider, warum kein Geld gespart wird. Hier geben 33 Prozent der Befragten an, dass sie keine private Altersvorsorge besitzen, da schlichtweg das Geld dazu fehlt.
Bei der beruflichen Vorsorge wird der freiwillige Einkauf in die Pensionskasse nur von wenigen Schweizern genutzt: Obwohl 79 Prozent die Möglichkeit kennen, sich in die Pensionskasse einzukaufen, haben es nur 28 Prozent der Befragten bereits getan.
Schweizer zeigen wenig Risikobereitschaft beim Sparen
In unsicheren Zeiten verlassen sich die meisten Befragten nach wie vor auf ihr Sparkonto. Die Zahl jener, für welche diese Sparform aber an Bedeutung verliert, nimmt zu. So geben 25 Prozent der Befragten an, dass das Sparkonto für sie im Vergleich zum Vorjahr an Relevanz verloren hat. An zweiter Stelle nach dem Sparkonto rangiert die Säule 3a. Ein Viertel der Befragten gibt an, dass diese Sparform für sie wichtiger geworden ist. Nur sechs Prozent geben an, dass sie weniger Nutzen in der Säule 3a sehen.
Anlagefonds und Aktien gewinnen an Bedeutung
Obwohl Sparkonto und die dritte Säule die meistgenutzten Sparformen sind, sehen die Befragten in Anlagefonds und Aktien das grösste Potenzial. Für 28 Prozent hat der Nutzen von Anlagefonds im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Bei den Aktien sind es 27 Prozent der Befragten, die einen Bedeutungszuwachs feststellen. Gleichzeitig gibt rund ein Sechstel an, dass der Nutzen beider Anlageformen aus ihrer Sicht abgenommen hat. (pm/hzi/kbo)