Die Aktie läuft in einer Trading-Range. Seit Besprechung von Formycon vor einem Jahr ging es mit dem Kurs des Spezialisten für Biosimilars zwar bereits bald danach um zehn Prozent nach oben. Doch das allgemein schwache Börsenumfeld in Europa hat diesen Auftrieb inzwischen beendet und der Titel läuft nun seit 18 Monaten in einer Handelsspanne zwischen 30 und 40 Euro. Da könnte jetzt allerdings trotz immer noch flauer Börse der Ausbruch kurz bevorstehen.

Denn bei Formycon läuft es besser als erwartet und das Unternehmen hat eine Reihe von vielversprechenden Projekten in der Pipeline. So waren die Halbjahreszahlen überraschend stark. In den sechs Monaten verdreifachte der Experte für die Entwicklung von Nachahmermedikamenten von Biopharmazeutika seinen Umsatz von 8,0 auf 24,6 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern drehte dabei von -2,9 auf 8,2 Millionen Euro. Nach einem Verlust im Vorjahreszeitraum von 2,9 Millionen Euro kam es dadurch im ersten Semester zu einem Periodenüberschuss von 7,6 Millionen Euro. Im Gesamtjahr soll der Umsatz von 29,0 auf 36,0 bis 40,0 Millionen Euro steigen und ebenfalls ein positives Ergebnis bringen.

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Die Aktie hat langfristig hohes Potential …
Aber das ist alles nur ein kleines Vorspiel. Denn bisher erzielt Formycon ja noch keine Einnahmen aus Produktumsätzen. Diese fallen nämlich erst an, wenn die jeweiligen Biosimilars auf den Markt kommen. Und werden bereits in 2020 erste Erträge erwartet. Denn beim ersten Anwärter FYB201 wurde die klinische Studie Phase III inzwischen abgeschlossen und die Ergebnisse sollen bald vorliegen.

Aber auch zwei weitere Biosimilar-Aspiranten entwickeln sich gut und in wenigen Jahren ist bei Formycon bei einer erfolgreichen Markteinführung der Produkte mit hohen Lizenzeinnahmen zu rechnen. Gut informierte Kreise erwarten in 2024 einen Jahresüberschuss des Unternehmens von etwa 150 Millionen Euro. Bei einem aktuellen Börsenwert von rund 280 Millionen Euro hätte Formycon dadurch auf Sicht von etwa fünf Jahren annähernd das Zeug zum Verzehnfacher.

… aber schon kurzfristig könnte es zum Ausbruch kommen
Aber mit der Aktie könnte es schon viel früher nach oben gehen. Gerüchten zufolge will Formycon künftig Biosimilars komplett in Eigenregie entwickeln und auf den Markt bringen. Bisher erhält Formycon einen Lizenzanteil von geschätzt etwa zehn Prozent von künftigen Umsätzen seiner Biosimilars. Die komplett eigenständige Produktentwicklung und -lancierung würde diesen Anteil natürlich enorm erhöhen und das Umsatz- und Gewinnpotential des Unternehmens in völlig andere Dimensionen heben. Möglicherweise kommt es in einigen Monaten zu Meldungen in dem Zusammenhang und die Aktie könnte dann endlich aus der Trading-Range nach oben ausbrechen.

Formycon AG
ISIN: DE000A1EWVY8
Gewinn je Aktie 2018e: 0,75 €
KGV 2018e: 40,5
Dividende/Rendite 2018e: -
EK je Aktie: 2,75 €
EK-Quote: 82,2 Prozent
KBV: 11,1
Kurs/Ziel/Stopp: 30,40/59,50/21,30 €

* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots 1 Jahr: +18,7 Prozent (DAX: +5,6 Prozent), 3 Jahre: +51,8 Prozent (DAX: +14,9 Prozent). Seit Start im April 2010 steht ein Zuwachs von +374,2 Prozent (Dax: +96,9 Prozent)