Conrad Mattern investiert nicht in Streubombenfirmen – obwohl er seit einigen Monaten den Fonds Peccata Global managt, der nur Geld in Firmen anlegt, die den sieben biblischen Todsünden Vorschub leisten: Zorn, Neid, Geiz, Masslosigkeit, Stolz, Wollust und Trägheit. Gegenüber dem Magazin «Euro» begründet Mattern den Ausschluss von Streubombenfirmen aus der Fondsstrategie so: «Das ist keine Sünde, sondern eine Sauerei.» Sogar Mattern kennt also ethische Grenzen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Schwarze Liste. Mit Erschrecken könnten viele Schweizer feststellen, dass sie – ohne es zu wissen – ihre ethischen Grenzen längst überschritten haben. Denn viele Schweizer Banken und Versicherungen finanzieren Streubombenhersteller, indem sie deren Aktien halten beziehungsweise Fonds führen oder anbieten, die in solche Firmen investieren. Die Fonds wiederum sind oft direkt im Besitz von hiesigen Anlegern oder Pensionskassen.

In der Tabelle oben ist eine Liste von Firmen aufgeführt, die von internationalen Organisationen und vom Norwegischen Pensionsfonds wegen Verbindungen zu Streubomben auf eine schwarze Liste gesetzt wurden – die Norweger gelten in der Finanzbranche in dieser Angelegenheit als Richtgrösse.

Problemfeld passive Fonds. Auf Anfrage sagen die meisten Banken und Versicherungen, sie schlössen in aktiv gemanagten Fonds Streubombenproduzenten aus. Bei passiven Fonds, etwa Exchange Traded Funds (ETF), seien diese hingegen je nach Index, der nachgebildet wird, automatisch drin. 

Sie finden für die Firmen mit Verbindung zu Streubomben über die aufgeführten Downloads jeweils ein Excel-File. Dort sind die Halter von Aktien dieser Firmen gelistet (wie Banken, Versicherungen, Fonds oder Privatpersonen).  Hier können Sie kontrollieren, ob einer ihrer Fonds Streubombenfirmen finanziert. Suchen Sie dabei zuerst nach dem Namen der anbietenden Bank (beispielsweise «Suisse» für Credit Suisse) - dann kontrollieren Sie die einzelnen Suchergebnisse.