Mein Kaffeekonsum ist für einen Journalisten wohl eher unterdurchschnittlich: zwei Tassen am Morgen, einen Espresso nach dem Essen und allenfalls noch einen am Nachmittag. Noch ist meine Koffeinabhängigkeit nicht so gross, als dass ich auch unterwegs ständig Nachschub bräuchte. Doch für genau solche Leute gibt es den Ember Travel Mug.
Nicht weniger als acht Jahre tüftelte der heute 44-jährige Unternehmer Clay Alexander am «weltweit ersten Temperatur-Becher». Ein grosser Schritt für einen Menschen, ein kleiner Schritt für die Menschheit: Das Gerät verspricht, den Kaffee exakt auf einer voreingestellten Temperatur zwischen 50 und 62,5 Grad zu halten (es funktioniert natürlich auch mit Tee, aber Tee trinke ich nur, wenn ich krank bin). Wenn nötig kühlt oder wärmt der Mug den Inhalt auf die Wunschtemperatur.
Becher mit Anzeige
Der Becher (es gibt ihn in Schwarz oder Weiss) ist sehr wertig gemacht, liegt gut in der Hand und fasst etwa zwei Tassen (355 ml, um genau zu sein). Mit 20 Zentimeter Höhe passt er aber unter keinen Kaffeemaschinen-Auslauf, umfüllen ist also angesagt. Spülmaschinenfest ist nur der Deckel – er lässt sich durch einfaches Drücken öffnen und schliessen. Sehr cool ist das kleine Display, das zum Leben erwacht, wenn Sie das Logo an der Becherwand berühren: Die Anzeige begrüsst Sie mit Namen und gibt Akkustand und Temperatur durch.
Letztere stellen Sie mit einem Drehrad am Becherboden oder via App ein. Die Software schlägt auch gleich die Idealtemperatur vor für verschiedene Tee- und Kaffeesorten hauptsächlich amerikanischer Provenienz (Nespresso ist nicht mit dabei) und gibt Bescheid, wenn diese erreicht ist. Natürlich können Sie auch Ihre eigenen Einstellungen speichern. Ein Tee-Timer ist ebenfalls integriert. Wer die iOS-Version der App verwendet, kann seinen Kaffeekonsum auch in der Gesundheitsplattform Apple Health abbilden lassen – zumindest theoretisch. Bei mir hat es nicht funktioniert.
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Die Batterie hält zwei Stunden, das reicht von Zürich aus für eine Zugfahrt bis Lausanne oder eine Autofahrt bis Fribourg (ohne Stau). Kalte Getränke aufwärmen sollte man nicht, das saugt den Akku leer. Leider lässt sich die Batterie unterwegs nicht einfach per USB aufladen, sondern braucht eine spezielle Ladeschale. Da hat der Erfinder auch nach acht Jahren nicht weit genug gedacht.
Fazit: Man kann den Ember-Thermosbecher für overengineered halten oder für schlicht unnötig. Fakt ist: Seine Aufgabe erfüllt er trotz kleiner Schwächen gut.
Ember Travel Mug
Info: www.ember.com
Preis: 199 Fr. bei Galaxus.ch
Bewertung: ★★★☆☆
★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend