Nadja Ceregato war bis Ende März Chefjuristin der Raiffeisen. Ihre Rolle war auch zu glücklicheren Zeiten nicht umunstritten. Die 48-Jährige ist schliesslich verheiratet mit Pierin Vincenz, dem ehemaligen Raiffeisen-Chef. Nach dem tiefen Fall des einstigen Top-Bankers, der nun seit mehr als einem Monat in Untersuchungshaft sitzt, war offenbar auch Ceregato in ihrer Position bei der Raiffeisen nicht mehr haltbar.
Die Trennung sei besser für sie und für die Raiffeisen, hatte Bankenchef Patrik Gisel an der Jahresmedienkonferenz gesagt und damit ein deutliches Zeichen gesetzt. Ceregato befand sich seit Herbst 2017 in einem Sabbatical. Damit war klar, dass sie aus diesem nicht auf ihre Position zurückkehren wird.
Roland Luchsinger startet im Juli bei der Raiffeisen
Die Uhren drehen bei der Raiffeisen weiter: Der Nachfolger für Nadja Ceregato steht fest, wie Raiffeisen auf Nachfrage von Handelszeitung bestätigte. Auf sie folgt Roland Luchsinger, er kommt von der Zürcher Kantonalbank. Luchsinger übernimmt zum 1. Juli den Posten des Chefjuristen und lernte am Dienstag bereits seine künftigen Mitarbeitenden in St.Gallen kennen. Sein Bereich Legal & Compliance ist Teil des Departements Risiko & Compliance, das von Beat Hodel geführt wird.
Der 41-Jährige studierte an der Universität Zürich und hält seit 2009 ein Rechtsanwaltspatent des Kantons Zürich. Der ZKB ist er zuvor über lange Jahre treu geblieben. Er übte seit 2004 verschiedene Aufgaben und Kaderfunktionen im Compliance-Bereich bei der Kantonalbank aus. Jeweils eine Stippvisite machte Luchsinger 2007 bis 2010 als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Homburger und Rechtsberater bei Aduno, um dann zur ZKB zurückzukehren. Seine letzte Beförderung dort zum «Head of Financial Crime Compliance» ist weniger als ein Jahr her.