Der Eigentümer des VW-Generalimporteurs Amag glaubt an den Erfolg der Jungfraubahnen. «Ich bin ein langfristig denkender Investor», sagt er gegenüber der «Handelszeitung». «Ich bin auch in diesen schwierigen Zeiten überzeugt vom nachhaltigen Erfolg der Jungfraubahnen.»
Die Jungfraubahnen leiden aktuell unter dem Ausbleiben der asiatischen Gäste. Die Besucherzahlen auf dem Jungfraujoch blieben auch 2021 rund zwei Drittel unter dem Rekordjahr 2019, in dem noch mehr als eine Million Gäste auf dem Berner Gletscher gezählt wurden. 2021 endete in dieser Hinsicht nur unwesentlich besser als das Vorjahr, als der Betrieb wegen der Corona-Pandemie während fast drei Monaten still gestanden war. Allerdings waren damals die Monate Januar und Februar noch nicht von der Pandemie betroffen.
Immerhin ist der Start in die Wintersaison geglückt. Mit 192’300 Eintritten erzielte die Jungfrau-Skiregion das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre. Hauptgrund für diesen Auftakt war neben dem guten Wetter auch die Eröffnung der V-Bahn Ende 2020, dank der die Wintersportlerinnen und Wintersportler schneller ins Skigebiet gelangen konnten.
Optimismus im Management
Haefner ist seit 2014 Grossaktionär der Berner Bergbahngesellschaft. Er kaufte seinerzeit 4 Prozent der Aktien. In der Pandemie stockte er leicht auf. Gemäss letzten Angaben hält er 4,2 Prozent an der Firma. Das entspricht einem Marktwert von knapp 34 Millionen Franken.
Beim Einstieg zahlte Haefner knapp über 70 Franken pro Aktie. Mittlerweile kostet das Papier fast 140 Franken. Allerdings ist hier ein kräftiger Corona-Abschlag eingerechnet. Vor der Pandemie war eine Jungfraubahn-Aktie bis zu 180 Franken wert.
Die Verantwortlichen der Tourismusregion sind überzeugt, dass das Papier wieder in diese Höhen klettern kann. «Mit der V-Bahn haben wir einen Quantensprung gemacht», sagte CEO Urs Kessler kurz vor Weihnachten gegenüber der «Handelszeitung». «Es ist ein Generationenprojekt und lässt uns gerade im Winter wieder in der Champions League spielen. Und das wird sich auszahlen. Wenn sich die Fernmärkte erholen, sind wir gut positioniert, spätestens dann wird auch der Aktienkurs anziehen.»
Urs Kessler ist seit 2008 CEO der Jungfraubahnen, seit über drei Jahrzehnten im Betrieb. Er hat die Region zum Tourismusmagnet für asiatische Touristen gemacht. Bis Covid das Business zum Erliegen gebracht hat. Kessler bleibt aber überzeugt: «China wird der wichtigste Markt sein», sagt er. «Aber er dürfte auch einer der letzten sein, der zurück zur Normalität findet.»
Der 59-Jährige ist laut eigenen Angaben in engem Austausch mit der chinesischen Botschaft. Er ist ein bodenständiges Verkauftstalent, überzeugt vom Potenzial der Berner Alpen, Wegbereiter des Erfolgs von Interlaken und Grindelwald. Er ist der Vater der V-Bahn – ein 470-Millionen-Projekt. Kessler hat das Projekt von Anfang an begleitet, forciert, getrieben. 2908 Tage ging es zur Ankündigung des Projekts bis zur Realisation. 908 Tage war die reine Bauzeit. Die Eröffnung fand schliesslich mit Sondergenehmigung des Kantons statt, denn Covid-19 hat die Schweiz gelähmt.
Aber Kessler blickt weiter zuversichtlich optimistisch in die Zukunft, wie er im Interview mit der «Handelszeitung» kurz vor Weihnachten sagte, als Omikron bereits die Schlagzeilen beherrschte. Lesen Sie hier mehr.