Die Aktienmärkte taumeln. Die Unsicherheit hat zugenommen. Und doch gibt es eine Konstante, über die sich die Anlegerinnen und Anleger freuen können: Wie das britische Fondshaus Janus Henderson berichtet, stiegen im vergangenen Jahr die weltweit ausgeschütteten Dividenden auf einen neuen Rekordwert von 1,47 Billionen Dollar. Dies, nachdem 2020 ein schlechtes Dividendenjahr war, da aufgrund der Corona-Pandemie weltweit die Ausschüttungen gekürzt wurden.

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Für die Studie wurden die Dividendenzahlungen der 1200 grössten Unternehmen der Welt unter die Lupe genommen. «Unsere Schätzungen für 2021 wurden vom Markt laufend übertroffen», sagt Fedor Plambeck, Janus-Hendersen-Länderchef für die Schweiz und Liechtenstein.  

Verantwortlich für das Rekordergebnis sind in erster Linie Banken und Bergbauunternehmen. Banken holten nach, was ihnen die Aufsichtsbehörden in vielen Teilen der Welt davor untersagt hatten. Ihre Dividenden stiegen um 40 Prozent und lagen damit nur knapp unter dem Höchststand von 2019.

Tech zum Schluss

Die Rekordausschüttungen der Bergbauunternehmen indes spiegelten deren hohen Gewinne wider. Der Bergbausektor schüttete im Jahresverlauf fast das Doppelte des Rekords im Jahr 2019 aus. «Da es sich jedoch um einen stark zyklischen Sektor handelt, werden die Dividendenzahlungen wieder auf ein normaleres Niveau zurückkehren, sobald sich der Rohstoffzyklus dreht», sagt Fedor Plambeck.

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Dank der Konjunkturerholung stiegen die Ausschüttungen von zyklischen Konsumgütern um 12,8, Prozent, jene von Industrieunternehmen um 10 Prozent. Gesundheits- und Pharmakonzerne lagen mit ihren Erhöhungen von 8,5 Prozent über den Technologieunternehmen mit 8 Prozent.

In vielen Ländern wurden neue Höchststände erzielt, darunter in den USA, Brasilien, China und Schweden. Nicht jedoch in der Schweiz. Hierzulande sanken die Dividendenzahlungen 2021 um 2,7 Prozent. Dies in erster Linie aufgrund der Banken. Wir erinnern uns: Die Credit Suisse litt unter dem Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos, der dazu führte, dass sie Aktienrückkäufe aussetze und die Dividende 2021 kürzte. Auch die UBS schüttete weniger aus. Gleichzeitig erhöhten die drei grössten Dividendenzahler der Schweiz – Nestlé, Novartis und Roche – ihre Ausschüttungen nur geringfügig.

Das Siegertrio

Damit passierte vergangenes Jahr exakt das Gegenteil von 2020. Damals waren Schweizer Unternehmen trotz der Corona-Pandemie die grössten Dividendenzahler Europas und standen vor Frankreich und Deutschland an erster Stelle. 

2021 waren die grössten Dividendenzahler der Welt die BHP Group auf Platz eins, Microsoft auf Platz zwei und Rio Tinto auf dem dritten Platz. Als erstes Schweizer Unternehmen rangiert der Nahrungsmittelkonzern Nestlé auf Platz 19.

Auch im laufenden Jahr erwartet Janus Henderson einen neuen Rekord. «Wir gehen für 2022 von einem Gesamtanstieg von 5,7 Prozent auf 1,52 Billionen Dollar aus», sagt Fedor Plambeck. In dieser Prognose sind allerdings die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts noch nicht eingerechnet. «Die Dividendenzahlungen russischer und ukrainischer Unternehmen sind global betrachtet vergleichsweise unbedeutend. Gleichzeitig könnte der Angriff inflationäre Tendenzen verstärken, die dann wiederum verschiedene Sektoren und Regionen unterschiedlich treffen würden.»