«Am 10. Februar geht das erste Unternehmen aus dem Zuger Crypto Valley an die Börse», sagt Olga Feldmeier, Verwaltungsratspräsidentin und Gründerin der Kryptobörse Smart Valor. Ihr Unternehmen soll nun gelistet werden.

Die Firma hat schon mehrmals Gelder angezogen: Als Investoren konnte Feldmeier unter anderem den Multimillionär Daniel Gutenberg gewinnen. Der gebürtige Zürcher sagt, sein Hobby sei es, Unicorns zu finden, also Startups, die mehr als 1 Milliarde Wert übersteigen können. Das ist Gutenberg unter anderem als früher Investor bei Facebook gelungen.

Feldmeier konnte im Jahr 2020 in der achten Folge des TV-Formats «Höhle der Löwen» auch die Löwin Bettina Hein überzeugen. Hein hatte damals 50’000 Franken in Krypto-Token der Handelsplattform Smart Valor investiert. 

Als Berater des Verwaltungsrats fungiert mit Manuel Ebner ein in Finanzkreisen sehr bekannter Schweizer. Er ist derzeit Schweizer Länderchef bei der Bank of America. Zudem ist er ein Neffe des bekannten Investors Martin Ebner, dessen BZ Bank er lange als Chef geführt hatte.

Börsengang in Schweden

Die Firma Smart Valor wird nicht an der Schweizer Börse gelistet, sondern an der Nasdaq First North in Schweden, die zur US-Technologiebörse Nasdaq gehört. Gemäss Pressemitteilung wird eine Marktkapitalisierung von 88 Millionen Franken angestrebt.

First North ist ein alternativer Marktplatz, der von der Nasdaq betrieben wird. Er hat nicht denselben rechtlichen Status wie ein geregelter Markt. Dieses Börsensegment soll Unternehmen dabei helfen, die Sichtbarkeit bei Investoren zu erhöhen und sie auf eine Notierung am Hauptmarkt vorzubereiten.

«Die Voraussetzungen für ein Listing an der Schweizer Börse SIX im Wachstumssegment, das Sparks genannt wird, würden wir bereits erfüllen», sagt Feldmeier. «Trotzdem haben wir uns für die Nasdaq entschieden, da wir grosse Wachstumsambitionen haben.» Feldmeier erhofft sich so Zugang zu den USA, dem grössten Kapitalmarkt der Welt.

Wenig Umsatz, grosses Wachstumsversprechen

Es sei nicht leicht gewesen, an die Börse zu gelangen, mit einer Firma, die Handel mit Kryptowährungen und Non-Fungible Token (NFT) organisiert. «Besonders schwierig waren die nötigen Verhandlungen mit Banken, aber im Vergleich zu früheren Jahr ist es schon etwas einfacher geworden.»

Smart Valor befinde sich erst im zweiten Jahr als operativ tätige Kryptobörse und wachse stark, so Feldmeier. Der Umsatz sei zwar erst bei 7 Millionen Franken, aber die Wachstumsrate liege im dreistelligen Bereich und die Betriebsgewinnmarge bei stolzen 36 Prozent.

Smart Valor wurde 2017 in der Schweiz gegründet und betreibt eine Anlageplattform für digitale Vermögenswerte. Gemäss eigenen Angaben ist sie die erste Full-Service-Börse für digitale Vermögenswerte in der Region und bietet Kunden aus über 130 Ländern Online-Handel, Brokerage-Dienstleistungen, Verwahrung und diskretionäre Vermögensverwaltung. Smart Valor wurde von der Schweizer Regierung für einen Innovationszuschuss durch Innosuisse ausgewählt und vom US-Wirtschaftsmagazin Forbes als eines der zehn spannendsten Technologie-KMU in Europa bezeichnet.
 

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