Er habe noch nie eine Obligation gekauft, sondern setzte auf Aktien und Immobilien. Den grössten Teil des Vermögens habe er in Aktienfonds investiert, so Matthew Benkendorf (44).

Bei seinen Anlagen gehe es darum, Kapital zu bewahren und vom Zinseszins zu profitieren. Das zeigt sich bei seinen Immobilienanlagen daran, dass er sie vollständig mit Eigenkapital, also ohne eine Hypothek, finanziert hat. Die Immobilien befänden sich alle im US-Bundesstaat Florida, wo Benkendorf auch lebt und arbeitet. Immobilien würden dort attraktiv bleiben. 

Benkendorf will immer etwas Liquidität haben. Das sei wichtig, um bei Gelegenheit schnell Aktien kaufen zu können – wie im Frühling 2020, als die Aktienkurse in die Tiefe rutschten. Zudem sei Liquidität auch psychologisch wichtig: «Wer ein Liquiditätspolster hat, kann Kursschwankungen besser verdauen.»

In seinem Depot wolle er Qualitätsfirmen, die Rezessionen oder Schocksituationen wie eine Pandemie relativ gut wegstecken könnten. Derzeit sei man wahrscheinlich in einem späten Börsenzyklus mit teilweise euphorischen Zügen angekommen. Deshalb müssten Anlegerinnen und Anleger vorsichtig sein und besonders auf Qualität achten. 

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«Auch in Rezessionen kündigt man den Vertrag nicht»

Matthew Benkendorf

Benkendorf setzt insgesamt auf rund 45 verschiedene Aktien. Dabei seien die Titel der Schweizer Nestlé ein «No-Brainer». Zudem mag er Amazon. Für die Riesenfirma gebe es noch viele Möglichkeiten, weiterzuwachsen. Mit dem Wachstum werde das Geschäftsmodell der Firma immer besser. Das gelte auch für Paypal. Obwohl deren Aktienkurs schon stark gestiegen sei, bräuchten Anleger hier langfristig keine Angst haben. 

Auch bei Aktien der Medizinaltechnolgie-Firma Becton, Dickinson and Company greift er zu. Benkendorf ist überzeugt, dass es sich um Qualitätsaktien handelt, die das Potenzial haben, an Momentum zu gewinnen. Zu seinen Favoriten zählt der Kabelnetzbetreiber Comcast Corporation. Dort gefällt ihm unter anderem die Stabilität. Jeder müsse heute eine Highspeed-Verbindung haben, mit hoher Qualität und gutem Service. «Auch in Rezessionen kündigt man den Vertrag nicht», so Benkendorf.

Zudem geht er davon aus, dass die Comcast den Cashflow an die Aktionäre und Aktionärinnen in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen erhöhen wird. Darauf setzt er mit einem sehr langen Zeithorizont. Wie für Warren Buffett ist auch Matthew Benkendorfs allerliebste Haltedauer für Aktien in seinem Depot: «Für immer und ewig.» 

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