Apple zeigt sich immun gegen die weltweiten Lieferengpässe und wächst ungehemmt. Im Weihnachtsquartal legte der Umsatz um elf Prozent auf bisher nie erreichte fast 124 Milliarden Dollar zu, wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Fast 60 Prozent trug der Umsatzgarant iPhone dazu bei.

Dabei profitierte das Unternehmen vor allem von florierenden Geschäften in China, wo Apple laut den Beratern von Counterpoint im vierten Quartal den iPhone-Marktanteil mit 23 Prozent so weit hochschraubte wie noch nie zuvor. Zum ersten Mal in sechs Jahren verkauften die US-Amerikaner mehr Smartphones als jeder andere Anbieter in der Volksrepublik.

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Noch im Oktober hatte Firmenchef Tim Cook davor gewarnt, dass die Chipkrise inzwischen auf die meisten Produkte von Apple durchschlage. Damals ging er davon aus, dass die Engpässe den Umsatz um sechs Milliarden Dollar drücken könnten. Letztlich seien es sogar mehr gewesen, sagte Finanzchef Luca Maestri zu Reuters. Allerdings würden die Einschränkungen im laufenden Quartal zurückgehen.

«Sie haben die Lieferkette besser navigiert als jeder andere und das zeigt sich an ihren Ergebnissen», sagte Ryan Reith vom Marktbeobachter IDC.

Gewinn um 19 Prozent gesteigert

Der Umsatz wie auch die Gewinnsteigerung um 19 Prozent auf 34,6 Milliarden Dollar im ersten Geschäftsquartal zum 25. Dezember lagen über den Erwartungen von Analysten. Die Aktie legte nachbörslich fast vier Prozent zu, hat allerdings seit Jahresbeginn im Sog des allgemeinen Ausverkaufs von Techwerten an der Wall Street schon zehn Prozent verloren. Im vergangenen Jahr hatte Apple kurzzeitig als erster Wert weltweit die Schallmauer von drei Billionen Dollar beim Börsenwert durchbrochen.

Als einer der wenigen Smartphone-Anbieter hatte Apple in der Weihnachtssaison mit dem iPhone 13 ein neues Modell auf den Markt gebracht und damit gepunktet. Morgan Stanley schätzt, Apple habe rund 83 Millionen iPhones im abgelaufenen Quartal verkauft. Allerdings läuft es nicht nur beim iPhone rund, auch Macs sind in der anhaltenden Coronapandemie mit dem Trend zum hybriden Arbeiten zwischen Büro und heimischen Arbeitszimmer gefragt. Der Mac-Umsatz legte ein Viertel auf 10,9 Milliarden Dollar zu.

Apple TV+ oder Musikstreaming im Vormarsch

Zudem baut Apple seit vielen Quartalen seine verschiedenen Abo-Angebote wie Apple TV+ oder Musikstreaming aus. Inzwischen greifen auch immer mehr Kunden zu. Mittlerweile kommt der Konzern auf 785 Millionen Bezahlkunden über seine verschiedenen Plattformen, nach 620 Millionen im Vorjahresquartal.

Nun steht nur noch die Frage im Raum, wann Apple die nächste grosse Sache auf den Markt bringt und was es sein könnte - eine VR-Brille oder ein Elektroauto.

(reuters/gku)