Mit Inflation ist es wie mit Nahrungsfetten - es gibt gute und schlechte. Anziehende Preise sind zunächst Ausdruck wirtschaftlicher Stärke. Sie destabilisieren nur leider auch den Konsum, und sie könnten jetzt zu schnellen Zinsanstiegen führen. Am Aktienmarkt reicht die Erwartung «schlechter» Inflation aus, um Verkäufe auszulösen. In den letzten Handelstagen boten die Börsen der Welt ziemlich gutes Anschauungsmaterial.
Es setzt aber langsam auch die Einschätzung durch, wonach die 2021 stark angestiegene Teuerung kein ganz so rasch vorübergehendes Phänomen ist, wie dies über den ganzen Sommer hinweg beispielsweise von der amerikanischen Notenbank gebetsmühlenartig kolportiert wurde. Steigende Energie- und Rohstoffpreise und angespannte Lieferketten verstärkten noch die aktuelle Hektik, die sich in Aktien-Verkäufen entlädt.