Das war wie ein No-Brainer, etwas, wofür man sich nicht wirklich anstrengen oder unglaublich viel nachdenken muss. Vor vier Wochen hatten wir Formycon mittels Call in das Trader-Musterportfolio aufgenommen. Seither bringt der Call trotz einem moderaten 3er-Hebel ein Plus von 70 Prozent.  

Die Aktie des Entwicklers von Biosimilars ist seither um 20 Prozent gestiegen. Formycon war aus unserer Sicht vor vier Wochen ein No-Brainer, weil das Unternehmen inzwischen eine Reihe von Arzneimitteln in der Entwicklung hat, die brandheisse Biosimilar-Kandidaten sind. Die Vermarktung scheint ziemlich sicher und das dürfte nur noch wenige Jahre dauern und dann gewaltige Gewinne bringen. Biosimilars sind wie Generika bei chemischen Arzneimitteln Nachahmermedikamente auf Biopharmazeutika.  

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Biopharmazeutika wurden im Rahmen des medizinischen Fortschritts erst ab den 1980er oder 1990er Jahren entwickelt. Nun laufen immer mehr Patente der Originalpräparate aus. Da Biosimilars aber wie Generika deutlich, oft 30 Prozent oder mehr, günstiger sind als die Originale, steht ihnen wie schon vor Jahrzehnten wegen der Sparzwänge im Gesundheitswesen ein grosser Markt offen. Denn Generika und Biosimilars wirken im Prinzip exakt wie das Original, welches nur deshalb so teuer ist, weil die Pharmaunternehmen für Forschung und Entwicklung eines Wirkstoffes nicht selten viele Hunderte von Millionen wenn nicht sogar einige Milliarden in die Hand nehmen müssen.  

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Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im HZ-Satelliten-Portfolio der HZ-Musterportfolios.

Ist der Patentschutz aber erst einmal ausgelaufen, können Firmen wie Formycon ihre Biosimilars auf den Markt bringen. Die Zulassungsverfahren sind deutlich kürzer als beim Original und die Risiken, dass ein Nachahmermedikament von den Gesundheitsbehörden nicht zugelassen wird, sind viel niedriger als bei einer völligen Erstzulassung.  

Und genau hier hat Formycon nun einen wichtigen Schritt gemacht. Die Münchner erhielten vor zwei Wochen die erste Zulassung für ein von ihnen entwickeltes Biosimilar. Konkret hat die britische Arzneimittelbehörde grünes Licht gegeben. Wie zu hören ist, soll Formycon für das entsprechende Präparat zur Behandlung einer bestimmten Form von Augenerkrankung bereits an einer Ausschreibung der britischen Behörde im Volumen von etwa 100 Millionen Euro teilnehmen.  

Da Formycon auf der Insel nun der bisher einzige Anbieter mit einem deutlich günstigeren Nachahmer-Biomedikament ist, dürfte das Unternehmen relativ schnell deutliche Marktanteile einfahren. Grossbritannien ist aber nur der erste und ein kleiner Schritt. Viel grössere dürften relativ zeitnah folgen.  

Denn nachdem die britische Behörde das Biosimilar von Formycon zugelassen hat, ist die Zulassung in der EU und den USA wahrscheinlich nur noch Formsache. Schon im nächsten Jahr könnten Formycon aus dem Biosimilar Lizenzgebühren oder Umsatzbeiträge im neunstelligen Bereich zufliessen.  

Bei Formycon stehen aber noch mehrere Biosimilar-Aspiranten in den Startlöchern. In den nächsten Jahren ist mit Zulassung weiterer Medikamente zu rechnen. Die Einnahmen von Formycon könnten dadurch schon in wenigen Jahren mehrere hundert Millionen Euro jährlich sein. Für die Aktie bedeutet das: Vervielfachungspotenzial vielleicht schon in drei oder vier Jahren.  

Ist die Aktie so betrachtet auch jetzt noch mehr oder weniger ein No-Brainer, so wird die Story sogar noch heisser. Im März stiegen die Strüngmanns bei Formycon über eine Tochtergesellschaft mit 26,6 Prozent Anteil als Hauptaktionär ein, und diese haben längst bewiesen, dass sie das Pharmageschäft im grossen Stil betreiben können. So hatten die Strüngmanns mit dem Generika-Unternehmen Hexal schon vor 20 Jahren ihre ersten Milliarden verdient und jetzt als Hauptaktionär beim Hersteller von Corona-Impfstoffen Biontec noch ordentlich was draufgepackt.  

Vor wenigen Tagen wurde das Formycon-Management zum grossen Teil ausgetauscht. Wie zu hören ist, wurden die Positionen mit Personen aus dem Strüngmann-Umfeld besetzt. Offensichtlich übernehmen die Milliardäre jetzt das Ruder auch bei Formycon. Das verspricht glänzende Geschäfte. Wir nehmen die Aktie in das neue «Handelszeitung»-Satelliten-Portfolio auf.   

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