Nach seiner unbemannten Mondlandung ist China das erste robotergesteuerte Andock-Manöver eines Raumschiffes in der Umlaufbahn um den Erdtrabanten gelungen. Die Aufstiegsstufe des nach der chinesischen Mondgöttin benannten Raumschiffes «Chang'e 5» koppelte am Sonntagmorgen erfolgreich an den Orbiter an, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Rund zwei Kilogramm Mondgestein, die zur Erde zurückgebracht werden sollen, seien anschliessend sicher in der Rückkehrkapsel verstaut worden.
Das Manöver galt als einer der schwierigsten Schritte auf dem Flug zurück zur Erde. Zwar hat China mit seinen Raumschiffen bereits mehrere Rendezvous in der Erdumlaufbahn vorgenommen, aber nie zuvor in 380 000 Kilometer Entfernung.
Nach den bemannten Mondlandungen der USA in den 60er und 70er Jahren ist es auch das erste Mal, dass im Mond-Orbit ein Docking-Manöver auch ohne Astronauten gelungen ist.
Die Mond-Mission gilt als weiterer wichtiger Schritt in Chinas ambitioniertem Weltraumprogramm. Die junge Raumfahrtnation will Erfahrungen sammeln, mit denen in Zukunft auch eine bemannte Landung auf dem Mond gelingen kann.
In dem nächsten Schritt des chinesischen Mondfluges wird sich die Rückkehrkapsel von der Aufstiegsstufe trennen und auf den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr zur Erde warten, wie Xinhua berichtete. Die Landung wird Mitte Dezember in der Inneren Mongolei erwartet.
«Chang'e 5» war am 23. November deutscher Zeit vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gestartet.
(sda/val)