Die Meldungslage ist gut, richtig gut. Aber der Kurs von Haemato kommt da nicht wirklich mit oder vielmehr: Trotz guter Meldungen und trotz starker Perspektiven ist der Kursverlauf des Pharmahändlers ziemlich bescheiden. 

Dabei hat das Gesundheitsunternehmen gleich mehrere heisse Eisen im Feuer. Da ist zuerst das allgemeine operative Geschäft. In den letzten ein bis zwei Jahren haben sich die Berliner zusehends auf margenstarke Spezialpharmazeutika für chronische Krankheiten fokussiert und der Vertrieb von ästhetischen Medikamenten für die Schönheitsbranche sowie von medizinischem Cannabis wurde vorangetrieben.

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Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent).

Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. In diesem Beitrag besprochene Aktien können zum Anlageuniversum zählen.

Starker Umsatzanstieg…

Das zahlt sich jetzt aus. Im ersten Quartal steigerte Haemato seinen Umsatz um 22 Prozent auf 73,9 Millionen Euro. Das operative Ergebnis ging dabei von einer roten Null auf einen Gewinn von 2,4 Millionen Euro nach oben. Alle drei Kategorien – Spezialpharmazeutika, Medizin im Schönheitsbereich und Cannabis – sollen gut laufen. 

Dazu kommt aktuell auch noch die Aufnahme von Corona-Antigen-Schnelltests in das Sortiment. Haemato hat mehrere tausend Apotheken auf seiner Kundenliste und da bietet es sich geradezu an, dort auch solche Tests zu verkaufen.

Seit Start der eigenen Corona-Tests vor knapp zwei Monaten konnte Haemato damit bereits Umsätze von 25 Millionen Euro einstreichen. Die Gewinnspanne dürfte im Bereich von etwa 50 Prozent liegen. Das wird sich aber erst im zweiten Quartal in den Zahlen zeigen.

… und enormes Potential mit Hyaluron

Auf jeden Fall dürfte Haemato mit dem Sondergeschäft der Corona-Tests, der Neufokussierung und den neuen Produkten in diesem Jahr auf einen Gewinn von weit über 5,0 Euro je Aktie kommen. Mittelfristig ist aber noch mehr drin.

Wie gut informierte Kreise wissen, soll Haemato auch im Bereich von Hyaluron aktiv sein. Möglicherweise gibt es dort schon bald – im Laufe des Jahres – positive News über entsprechende Vertriebsvereinbarungen.

Bei Hyaluron sind die Margen exorbitant hoch und da Haemato eng mit seiner Konzernmutter M1 Kliniken verbunden ist, die auf Schönheist-OPs spezialisiert ist, wäre es nicht überraschend, wenn die Berliner mittelfristig, auf Sicht von etwa zwei oder drei Jahren in der Sparte Hyaluron Einheiten im Bereich von etwa 1,0 Millionen Stück pro Jahr verkaufen könnten.

Alleine daraus halten gut informierte Kreise einen Ergebnisbeitrag je Aktie von etwa 3,0 Euro oder mehr für möglich.

Fazit: Kurzfristig besteht Potential durch überraschend gute Halbjahreszahlen wegen Corona-Schnelltests und Neuausrichtung, auf Sicht von wenigen Jahren hat Haemato dann zumindest das Zeug zum Verdoppler. Klarer Kauf.

 

Haemato AG

ISIN: DE000A289VV1

Gewinn je Aktie 2021e: 8,0 €

KGV 2021e: 3,6

Dividende/Rendite 2020e: 1,0 €/3,4%

EK je Aktie: 25,0 €

EK-Quote: 61,3 Prozent

KBV: 1,2

Kurs/Ziel/Stopp: 29,0/48,50/21,30 €