Die Zahlen lagen am oberen Ende der Erwartungen von Ökonomen. Diese hatten mit einer Teuerung von 2,8 bis 3,5 Prozent gerechnet.
Befeuert wird die Inflation vor allem durch die Importgüter, die 8,5 Prozent teurer waren also vor Jahresfrist, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Bei den Inlandgütern betrug die Jahresteuerung 1,7 Prozent.
Gegenüber dem Vormonat zogen die Konsumentenpreise im Juni ebenfalls weiter an. Der entsprechende Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) stieg gegenüber Mai um 0,5 Prozent auf 104,5 Punkte.
Der Preisanstieg im Juni ist laut BFS unter anderem auf unter anderem auf die höheren Treibstoffpreise zurückzuführen. Die Preise für Heizöl und für Fruchtgemüse seien ebenfalls angestiegen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte Mitte Juni mit Verweis auf die anziehende Teuerung überraschend ihren Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf -0,25 Prozent angehoben. Damit zog sie erstmals seit fünfzehn Jahren die Zinsschraube wieder etwas an.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), anhand dessen die hiesige Teuerung mit jener in den europäischen Ländern verglichen werden kann, stieg im Juni um 3,2 Prozent.
In der Schweiz liegt die Inflation allerdings trotz des Anstiegs der letzten Monate im internationalen Vergleich noch auf verhältnismässig tiefem Niveau. Die Teuerung in der Eurozone war im Juni mit 8,6 Prozent so noch nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. In den USA war die Inflationsrate im Mai mit ebenfalls 8,6 Prozent sogar so hoch wie zuletzt 1981.