Zack Kass ist als ehemaliger Produktentwickler bei Open AI einer der führenden Experten in Sachen künstliche Intelligenz. Unternehmen stehen erst ganz am Anfang, das Potenzial dieser Technologie zu heben, KI kann helfen, den weiteren technischen Fortschritt, etwa bei der Entwicklung neuer Medikamente, massiv zu beschleunigen. Doch die Technik birgt auch gesellschaftliche Gefahren. Im Gespräch mit der «Handelszeitung» warnt Kass davor, dass eine zu hohe Automatisierung die Gefahr birgt, dass Menschen den Bezug zur Arbeit verlieren.
Die Einschätzungen zu den Folgen der künstlichen Intelligenz (KI) gehen auseinander. Einige sagen, dass wir trotz den eindrücklichen Anwendungen bei den Produktivitätszahlen bisher wenig sehen. Was sagen Sie dazu?
Die Produktivitätszahlen sind bemerkenswert. Allein der US-Börsenindex S&P 500 hat seit der Einführung von GPT-4 um 6 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung zugelegt. Das liegt daran, dass die Einnahmen der Tech-Unternehmen explodiert sind und sich ihre Betriebskosten dank KI verbessert haben. Das sind frühe Anzeichen dafür, dass KI branchenübergreifend tiefgreifende Auswirkungen sowohl auf die Einnahmen als auch auf die Betriebskosten haben wird.