Die Post hat im Verlaufe des gestrigen Donnerstags den 100 grössten Auftraggebern Paketkontingente angekündigt. Das geht aus einer Mitteilung des Verbandes des schweizerischen Versandhandels (VSV) hervor. Damit seien «die schlimmsten Befürchtungen eingetroffen», schreibt der VSV. «Der Paketzustellung droht ohne Massnahmen der Kollaps.»
Für die Post geht es darum, die unglaubliche Paketflut während der Virus-Krise zu bewältigen. Trotz erweiterten Kapazitäten kommt man mit der Sortierung und Zustellung nicht mehr nach, berichtet die NZZ (Registerwall).
Die Massnahme der Kontingentierung sei in ihrer Tragweite und Kurzfristigkeit einschneidend, weil diverse Online- und stationäre Händler in der Corona-Krise ihre Kapazitäten aufgestockt hätten, um der steigenden Nachfrage Herr zu werden, so der VSV. «Nun werden diese Bemühungen innert Tagesfrist in Frage gestellt und es müssen voraussichtlich Personen wieder entlassen werden, welche vor kurzem eingestellt wurden.»
Fünf Forderungen an Post und Bund
Der VSV fordert von der Post und vom Bund fünf konkrete Massnahmen, damit der Paketversand aufrechterhalten werden könne: 1. Anstelle von internationalen Kleinwarensendungen sollten in erster Linie Pakete von Schweizer Auftraggebern verarbeitet und zugestellt werden. 2. Der Briefkanal sei umgehend mit Kleinpaketen zu nutzen. 3. Die Sonntags- und Feiertagszustellung soll bis zur Lockerung der Ladenschliessungen erlaubt werden. 4. Click & Collect soll kontrolliert ermöglicht werden. 5. Absperrungen in Lebensmittelgeschäften von «nicht täglichem Bedarf»-Sortimenten seien umgehend aufzuheben.
Läden dürfen nur noch «Güter des täglichen Bedarfs» verkaufen. Was alles dazugehört, ist teils unklar. Die Folge sind Polizeieinsätze. Mehr hier.
(gku)