Um dieses «historische Ereignis» zu würdigen, biete die Saison 2025 zahlreiche Sonderveranstaltungen und kulturelle Höhepunkte, teilte das zuständige Tessiner Bau- und Umweltdepartement mit.
Unter dem Titel «Frühling auf den Inseln» sind in der zweiten Aprilhälfte diverse Spektakel und Theateraufführungen geplant. Am 27. April wird zudem eine Ausstellung des Freiburger Fotografen Daniel Pittet eröffnet.
Die Geschichte der beiden Inselchen im Lago Maggiore liest sich fast wie ein Abenteuerroman. Am Anfang des bis heute einzigartigen Gartens steht der Kauf der beiden Eilande durch Richard und Antoinette Fleming St. Léger im Jahr 1885.
Die in Russland zur Welt gekommene Baronesse importierte bald seltene und subtropische Pflanzen aus aller Welt, die dank des einzigartig milden Klimas auf den Brissago-Inseln vorzüglich gediehen. Auf der Isola Grande liess die Baronesse ein Haus auf den Überresten eines Klosters errichten.
1927 musste sich Antoinette de St. Léger wegen Verschuldung von ihren geliebten Inseln trennen. Käufer war der deutsche Industrielle und Kunstsammler Max Emden.
Verkauf an Tessiner Gemeinden 1949
Emden liess den Garten erneuern und die bestehenden Gebäude grösstenteils abtragen. Auf der Isola Grande liess er sich von einem Berliner Architekten eine schlossartige Villa im klassizistischen Stil errichten; verwendet wurde unter anderem weisser Carrara-Marmor für den Spiegelsaal und die Treppenaufgänge. Heute heisst das Schloss «Villa Emden» und beherbergt ein Hotel und ein Restaurant.
Nach dem plötzlichem Tod des Millionärs 1940 verwilderten die Inseln. Erst am 2. November 1949 verkauften Emdens Erben die beiden Eilande an die Gemeinden Ascona, Brissago und Ronco sopra Ascona, die Vereinigungen Schweizer Heimatschutz und Pro Natura sowie den Kanton Tessin.
Im Frühling darauf - am 2. April 1950 - wurde der «Botanische Park der Brissago-Inseln» der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit dem 1. Januar 2020 befinden sich die Inseln vollständig im Besitz des Kantons Tessin.