Im dritten Quartal hat Alcon die Analysten-Erwartungen verfehlt. So setzte das schweizerisch-amerikanische Unternehmen zwischen Juli und September 2,43 Milliarden Dollar um. Das entspricht einem Plus von rund 6 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag ausnahmsweise bereits nach Börsenschluss in der Schweiz mitteilte. An der US-Börse war die Aktie deshalb vorübergehend vom Handel ausgesetzt worden.
Kontaktlinsen laufen gut
Nach Divisionen betrachtet, wuchs Alcon im Bereich «Vision Care» um 7 Prozent auf 1,10 Milliarden Dollar, wobei hier insbesondere das Geschäft mit Kontaktlinsen zulegte. Im zweiten Segment «Surgical» fiel das Wachstum mit 5 Prozent auf neu 1,34 Milliarden etwas geringer aus.
Auch bei der Profitabilität hat Alcon die durchschnittlichen Erwartungen nicht ganz erfüllt. Die Kernmarge als Mass für die Profitabilität lag mit 20,6 Prozent zwar über dem Vorjahreswert (VJ 19,5%), aber leicht unter den durchschnittlichen Erwartungen.
Zufrieden zeigt sich CEO David Endicott mit dem erzielten Cashflow. Konkret belief sich der Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in den ersten neun Monaten 2024 auf 1,6 Milliarden US-Dollar nach 937 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum.
Prognosen gesenkt
Nach dem etwas weniger dynamischen Wachstum hat Alcon die Prognosen für das Gesamtjahr leicht gesenkt. So will Alcon 2024 neu einen Umsatz von 9,8 bis 9,9 Milliarden Dollar erzielen, etwas weniger als bisher. Die operative Gewinnmarge soll auf 20,5 bis 21,0 Prozent zu liegen kommen, womit das obere Ende der Prognose etwas gesenkt wurde.
Die UBS geht denn auch von leichten Anpassungen bei den Konsenserwartungen aus und erwartet eine negative Reaktion der Aktie an der Börse. Kurz nach Eröffnung des Handels in Zürich steht der Titel denn auch etwas mehr als 1 Prozent im Minus.
CEO David Endicott zeigte sich im Anschluss an die Zahlen optimistisch. Sein Fokus liegt allerdings bereits auf dem kommenden Jahr, in dem Alcon erneut stärker als der Markt wachsen soll, wie er in einem Gespräch mit der «Finanz und Wirtschaft» sagte. Auch mit Blick auf die Ziele 2027 zeigte er sich zuversichtlich.
Im Geschäft mit Kontaktlinsen geht Endicott demnach auch in Zukunft von weiterem Wachstum aus. Dazu dürfte nicht zuletzt der chinesische Markt beitragen.
Zum Thema Akquisitionen meinte er, dass der Konzern durchaus aggressiver agieren könnte, dies aber nicht müsse. «Es braucht Geduld, manchmal zwei Jahre bis zum Abschluss eines Deals», so der Firmenchef. «Die Herausforderung besteht im Timing und darin, etwas mit unseren Preisvorstellungen zu finden, welches das organische Wachstum unterstützt.»