Die Verluste sind zuletzt zum Teil stärker ausgefallen als am Mittwoch, als die Verhaftung von Ekrem Imamoglu die türkischen Finanzmärkte unter enormen Druck gesetzt hatte.

Aktienmarkt im freien Fall

Der Leitindex der Istanbuler Börse, der Borsa Istanbul (BIST) 30, weitete seinen Kursrutsch aus und fiel zuletzt um 7,5 Prozent. Damit erreichte er das tiefste Niveau seit November vergangenen Jahres. Bereits am Mittwoch hatte es ähnlich starke Kursverluste am türkischen Aktienmarkt gegeben.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Vor der Verhaftung des Istanbuler Bürgermeister Imamoglu hatte sich der BIST 30 noch an seinen Rekord vom Juli 2024 herangepirscht. Seither ging es mit dem Kursbarometer um mehr als 17 Prozent bergab.

Staatsanleihen fliegen weiter aus den Depots

Einen erneuten Ausverkauf gab es auch bei türkischen Staatsanleihen. Im Gegenzug ging es mit den Renditen stark nach oben. In der Laufzeit von zehn Jahren sprang die Rendite bis auf knapp 31 Prozent.

Seit Beginn der Handelswoche ist die Rendite damit fast vier Prozentpunkte gestiegen. Zum Vergleich: Deutsche Bundesanleihen werden aktuell nur mit einer Rendite von 2,76 Prozent gehandelt.

Zuletzt haben Behörden in der Türkei für Istanbul und weitere Städte und Provinzen ein Demonstrationsverbot verhängt. In der Hauptstadt Ankara gilt bis einschliesslich Dienstag (25. März) für fünf Tage eine Demonstrations- und Versammlungssperre. Zuvor hatte die türkische Oppositionspartei CHP zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen.

Am Mittwoch war Imamoglu - wenige Tage vor seiner geplanten Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten - verhaftet worden. Ihm wird unter anderem die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und Korruption vorgeworfen.

Landeswährung bleibt unter Druck

Am Devisenmarkt stand die türkische Lira kurz vor dem Wochenende unter Verkaufsdruck. Allerdings hielten sich die Verluste in Grenzen. Zuletzt wurden für einen US-Dollar 38 Lira und für einen Euro etwas mehr als 41 Lira gezahlt.