Als Grund für den Anstieg sieht Professor Sven Reinecke von der Universität St. Gallen (HSG) die aktuellen geopolitischen Unruhen und die nur allmählich abklingende Teuerung. «In krisengeschüttelten Zeiten horten die Menschen vermehrt Bargeld zur Wertaufbewahrung», liess sich Reinecke in der Medienmitteilung zitieren.

Besonders geldaffin seien ältere Menschen. 96,1 Prozent der über 60-Jährigen seien gegen eine Abschaffung von Bargeld, schrieb Philoro am Freitag. Vor einem Jahr waren es noch 90 Prozent. Den höchsten Anstieg gab es bei den 40- bis 49-Jährigen von 60 auf 87,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Ein weiterer Trend zeigte, dass Menschen eher an Bargeld festhalten, je tiefer das Einkommen ist. Neun von zehn Menschen mit einem Einkommen bis 4000 Franken waren laut dem Edelmetallhändler gegen eine Abschaffung. Am wenigsten waren es bei Menschen mit einem Einkommen von über 12'000 pro Monat. Bei ihnen sind drei Viertel gegen die Abschaffung von Bargeld. Über alle Einkommensklassen hinweg wollen sich im Vergleich zu 2023 immer weniger Menschen komplett von Bargeld lösen.

Ein Drittel der Teilnehmenden befürchtet in den nächsten ein bis drei Jahren eine Finanzkrise, hiess es weiter. Etwa ein Viertel erwartet eine solche in den nächsten drei bis fünf Jahren. Die Studie zeigt, dass Menschen mit niedrigerem Einkommen tendenziell früher eine Finanzkrise erwarten.

Im Rahmen der Studie wurden 2024 von Juli bis September 1000 Erwachsene aus der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz befragt. Dazu führte das Institut für Marketing und Customer Insight der HSG im Auftrag von Philoro eine Online-Befragung durch.