Konkret stieg der Frauenanteil in den SMI-Geschäftsleitungen letztes Jahr um 5 Prozentpunkte auf 19 Prozent. Dies geht aus dem aktuellen Schillingreport hervor, einer Studie, die der Kadervermittler Guido Schilling alljährlich erstellt.
So markant innerhalb eines Jahres gestiegen ist die Frauenquote, weil in den vergangenen Monaten doch 45 Prozent der neu ernannten Geschäftsleitungsmitglieder Frauen waren. Wie Guido Schilling am Freitag an einer Medienkonferenz ausführte, ist mittlerweile - zumindest was den Durchschnitt der Unternehmen betrifft - der im Aktienrecht festgeschriebene und ab 2031 verbindliche Geschlechterrichtwert von 20 Prozent Frauen schon so gut wie erreicht.
Der Schwellenwert dürfte auch schon bald erreicht sein, wenn man mehr als nur die zwanzig SMI-Unternehmen betrachtet. So ist bei den 100 grössten Arbeitgebern der Schweiz, die für den Schillingreport berücksichtigt werden, der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen ebenfalls deutlich angestiegen. Und zwar um 4 Prozentpunkte auf 17 Prozent.
Die Unternehmen würden immer mehr den Nutzen einer guten Durchmischung von Führungsteams erkennen und entsprechend handeln, kommentierte Schilling diese Entwicklung.
Allerdings haben aber weiterhin 31 Prozent der Unternehmen keine Frau in ihrer Geschäftsleitung. Wobei auch die Zahl der Firmen, die gar keine Frau im obersten Management haben, rasch zurückgeht. Vor vier Jahren waren nämlich noch 59 Prozent der Geschäftsleitungen frauenlos.
Zahl der Verwaltungsrätinnen steigt noch schneller
Noch besser als auf operativer Ebene ist die Geschlechterdurchmischung mittlerweile in den Verwaltungsräten. Die Frauenquote in den Strategie- und Aufsichtsgremien der zwanzig im Leitindex SMI vertretenen Unternehmen beträgt inzwischen mehr als 30 Prozent.
Bei den Verwaltungsräten der 100 grössten Arbeitgebern liegt sie bei 26 Prozent, 2 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr. Rund jedes dritte neu gewählte Verwaltungsratsmitglied war 2021 gemäss des Schillingreports eine Frau.
Im internationalen Vergleich steht die Schweiz gemäss Guido Schilling aber trotz dieser Entwicklung noch nicht besonders gut da. So hätten zahlreiche europäische Länder ohne staatliche Quoten bereits deutlich höhere Frauenquoten in den Verwaltungsräten, namentlich Schweden und Grossbritannien (beide 38%).