«Wir wurden nicht über die Anschuldigungen gegen ihn informiert», fügte Chefredakteur Andreas Gustavsson hinzu. Der Journalist war im Auftrag der Zeitung unterwegs.

Er war am Donnerstag in die Türkei gereist, um über die dortigen Massenproteste gegen die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan zu berichten. Er wurde bei seiner Ankunft in Istanbul festgenommen. Türkischen Medienberichten zufolge wird ihm vorgeworfen, Erdogan «beleidigt» zu haben und «Mitglied einer bewaffneten Terrororganisation» zu sein.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Mehrere Festnahmen von Medienschaffenden

Die türkischen Behörden gehen seit einigen Tagen verstärkt gegen Medien vor, die über die Proteste in dem Land berichten. Am Montag waren in Istanbul und Izmir mehrere Medienschaffende festgenommen worden, darunter ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP. Sie sind mittlerweile wieder auf freiem Fuss. Am Donnerstag wies die Türkei zudem den Korrespondenten des britischen Senders BBC aus. Am frühen Freitagmorgen wurden dann zwei türkische Journalistinnen festgenommen.

Ausgelöst wurde die Protestwelle in der Türkei durch die Festnahme des Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu. Der inzwischen in Untersuchungshaft genommene und von seinem Amt suspendierte Bürgermeister von Istanbul ist der wichtigste politische Rivale von Präsident Erdogan. Nach Angaben des Innenministeriums vom Donnerstag wurden seit Beginn der Massenproteste mehr als 1800 Menschen festgenommen.