Vorausgesetzt, er wird auch gewählt, würde Quinn sein Amt wegen anderer Verpflichtungen erst zum 1. Mai hin antreten, teilte die Bank am Freitagabend mit. In der Zwischenzeit werde Vize-Verwaltungsratspräsident Richard Campbell-Breeden die Amtsgeschäfte interimistisch führen.

Quinn war bis April 2024 CEO der britischen Grossbank HSBC. Der britische Staatsbürger ist Jahrgang 1962. Er bringe mehr als 37 Jahre Erfahrung in der Finanzindustrie mit, darunter vor allem bei der HSBC und deren Tochtergesellschaften, hiess es. Aktuell ist er zudem noch als nicht-geschäftsführender Direktor der Sustainable Markets Initiative tätig.

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«Seine Expertise wird eine unschätzbare Bereicherung für den Verwaltungsrat sein, da wir in eine neue Phase des Wachstums und der Entwicklung des Unternehmens eintreten», lässt sich Campbell-Breeden in der Mitteilung zitieren. Noel Quinn «ist ein hoch angesehener und bewährter Banker, der über ein tiefes Verständnis der globalen Finanzdienstleistungsbranche und umfangreiche Führungserfahrung verfügt», fügte der scheidende VRP Lacher hinzu.

Mitverantwortlich für Signa-Debakel

Julius Bär hatte im Januar angekündigt, dass der derzeitige VR-Präsident, Romeo Lacher, an der kommenden Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl antreten werde. Ganz überraschend kam der Rücktritt von Lacher nicht, denn er gilt als mitverantwortlich für das Signa-Debakel der Bank. Zuvor war auch schon der frühere CEO Philipp Rickenbacher in Folge der Signa-Verwicklungen zurückgetreten.

Die Bank hatte dem österreichischen Investor René Benko nicht genug abgesicherte Kredite in Höhe von über 600 Millionen Franken gewährt und musste diese vollständig abschreiben.

Am 3. Juni will die Bank in London zudem ein Strategieupdate und damit auch neue Mittelfristziele präsentieren. Weitere Details zum Zeitpunkt und Ort wolle die Bank zeitnah kommunizieren.