Mercedes sei fast so amerikanisch wie jedes andere amerikanische Unternehmen und älter als die meisten amerikanischen Unternehmen, sagte der Manager zur DPA bei der Vorstellung des neuen Mercedes CLA in Rom. Mercedes sei in den USA «zu Hause».

Von einem Handelskonflikt hält Källenius nichts, denn «das könnte ja die Warenströme in beiden Richtungen stören, und das wäre eine ökonomische Belastung».

Export und Import «in alle Richtungen»

US-Präsident Donald Trump hat hohe Zölle auf Waren aus verschiedenen Ländern verhängt, die in die USA importiert werden. Weil Mercedes-Benz auch in den USA produziert, muss das Unternehmen für die dort gebauten und verkauften Autos keine Zölle bezahlen. «Aber wir produzieren und importieren und exportieren in alle Richtungen», sagte Källenius mit Verweis auf weitere Autowerke des baden-württembergischen Unternehmens etwa in China und natürlich Europa.

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In den USA hat Mercedes-Benz zwei grosse Werke. In Tuscaloosa im Bundesstaat Alabama produzierte das Unternehmen nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 260'000 PKW und beschäftigte 6000 Personen. Der Standort ist das traditionelle SUV-Werk. Rund zwei Drittel der Jahresproduktion gehen laut Mercedes in den Export. Im Vans-Werk in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina werden Sprinter produziert, zuletzt von rund 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Insgesamt verkaufte Mercedes im vergangenen Jahr in den USA 324'500 PKW und 49'500 Vans.

Export ist Europas Geschäftsmodell

Unter den grossen Wirtschaftsregionen der Welt hat seiner Ansicht nach Europa am meisten zu verlieren, «wenn die Märkte zugehen». Denn das Geschäftsmodell Europas und insbesondere Deutschlands basiere seit dem Zweiten Weltkrieg auf dem Export.

Das sei auch der Grund dafür, warum er Protektionisten immer sage: «Moment mal, lasst uns nicht vergessen, was das Wachstum auch angetrieben hat die letzten 30 Jahre. Wo kam das Wirtschaftswachstum her? Nicht nur von Handel, aber Handel hat eine extrem wichtige Rolle gespielt.»