Die ehemals grösste Möbelkette Österreichs befindet sich seit längerem in der Krise: Seit 2013 gab es drei Eigentümerwechsel und zwei Insolvenzen. Weil kein neuer Investor gefunden wurde, meldete die Kette Anfang Dezember Konkurs an.
Im Konkursverfahren der Möbelkette wurden bis Mitte Januar am Landesgericht St. Pölten Forderungen in Höhe von 265 Millionen Euro angemeldet. «Nach der operativen Abwicklung der Möbelhäuser erfolgt die rechtliche Aufarbeitung der Insolvenz», gab der Kreditschützer Stephan Mazal von Creditreform in einer Mitteilung bekannt. «So soll bis Februar mittels Gutachten die Frage geklärt werden, wann die Zahlungsunfähigkeit eingetreten ist.»
Langer Niedergang
Der Niedergang des 1915 gegründeten Möbelhändlers begann mit der aggressiven Expansionspolitik des österreichischen Konkurrenten XXXLutz ab den 1990er-Jahren. Im Jahr 2013 erwarb die südafrikanische Steinhoff-Gruppe von der damaligen Eigentümerfamilie Koch den Möbelkonzern.
Damals war Kika/Leiner mit rund 7500 Beschäftigten an 73 Standorten in Österreich und in Osteuropa sowie einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro noch der zweitgrösste Möbelhändler nach XXXLutz.
Steinhoff veräusserte 2018 in einem Notverkauf die Möbelkette an die Signa-Gruppe des Investors René Benko. Der neue Eigentümer verkaufte die Kika-Filialen in Osteuropa an XXXLutz.
2023 trennte sich Benkos Signa von den Kika/Leiner-Immobilien, die an die österreichischen Immobilienentwickler Supernova gingen. Das operative Möbelgeschäft wurde an den Handelsmanager Hermann Wieser verkauft.
Kurz darauf meldete das Unternehmen zum ersten Mal Insolvenz an. Nach der zweiten Insolvenz im November 2024 konnte Wieser weder frische finanzielle Mittel noch einen Investor auftreiben.