Eigentlich hatte der Streaming-Gigant im Rahmen einer Kampagne für Jacques Audiards Film, der mit 13 Oscar-Trophäen mit den meisten Nominationen ins Rennen geht, geworben. Laut The Hollywood Reporter und Variety hat Netflix nun Karla Sofía Gascón jedoch aus allen seinen Kampagnen entfernt.

Eine Seite auf der Netflix-Website, auf der der Film beworben wird, zeigt nun anstelle von Karla Sofia Gascón ein Bild von Zoë Saldaña. Sie ist für ihre Rolle im Film als beste Nebendarstellerin für einen Oscar nominiert.

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Vergangene Woche waren alte Posts von Karla Sofía Gascón in sozialen Netzwerken aufgetaucht, in denen sie etwa den Islam als «ekelhaft für die Menschheit» bezeichnete. In anderen Beiträgen machte sie sich über die Diversität in der Unterhaltungsbranche lustig. Einige Kommentare kritisieren die antirassistische Bewegung nach dem Tod von George Floyd.

Die Schauspielerin entschuldigte sich daraufhin in einer von Netflix übermittelten Erklärung. In einem Interview mit der spanischsprachigen Version des US-Senders CNN verteidigte sie sich dann gegen den Vorwurf, «rassistisch» zu sein. Sie werde sich nicht aus dem Oscar-Rennen zurückziehen, sagte sie ausserdem.

«Emilia Pérez» dominierte bei den Golden Globes Anfang Januar und gewann vier Trophäen. Eine davon gewann der Film als beste Komödie und als bester nicht-englischsprachiger Film. Im Dezember holte sich der Film in Luzern den Europäischen Filmpreis, wo Karla Sofía Gascón ausserdem als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde.

Zu den 13 Oscar-Nominierungen - ein Rekord für eine nicht-englischsprachige Produktion - gehören jene für die beste Regie und den besten Film. Die 97. Oscarverleihung findet am 2. März in Los Angeles statt.