Nach dem starken Rückgang nach der Corona-Pandemie steigt die Schweizer Nachfrage nach Eiern seit zwei Jahren wieder kontinuierlich an. Das sagte der Präsident von Gallo Suisse, Daniel Würgler, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit am Freitag entsprechende Medienberichte.

Während Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2022 durchschnittlich 186 Eier pro Kopf assen - inklusive Importeier - waren es 2023 bereits wieder 189 und 2024 198 Eier pro Kopf. Das sind mehr als im zweiten Corona-Jahr 2021 mit 195.

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Auch Schweizer Eier seien mittlerweile in allen Bereichen gefragt, natürlich hauptsächlich im Konsum, aber auch vermehrt in der Industrie, der Verarbeitung und der Gastronomie. Bei den Schaleneiern liegt der Inlandanteil gemäss dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) bei rund 72 Prozent. Deren Pro-Kopf-Konsum stieg von rund 121 Eiern im Jahr 2023 auf rund 124 Eier im letzten Jahr.

1124 Millionen in der Schweiz produzierte Eier

Gleichzeitig habe auch die einheimische Eierproduktion zugelegt, sagte Würgler. Waren es 2023 noch 1093 Millionen in der Schweiz produzierte Eier, stieg die Zahl im letzten Jahr um 2,8 Prozent auf 1124 Millionen Eier.

Doch die Hürden und Anforderungen zum Ausbau der inländischen Eierproduktion seien sehr hoch. Ein Bewilligungsverfahren für einen neuen Stall zum Beispiel dauere oft mindestens drei Jahre, manchmal bis zu zehn Jahren. Zudem sei es zunehmend schwierig, Fachkräfte zu finden. Denn die Arbeits- und Präsenzzeiten seien hart: Die Tiere brauchten 365 Tage im Jahr Betreuung.

Geringere Auswahl im Supermarkt

Wegen der erhöhten Nachfrage sei die Situation in diesem Jahr vor Ostern «ausgeprägter», sagte Würgler. Es gebe zwar keinen Eiermangel, aber einen Mangel bei der Auswahl im Supermarkt. Denn obwohl die Schweizer Hühner mehr Eier produzierten als im Vorjahr, reiche das nicht aus, um die Nachfrage zu decken.

Grosse saisonale Schwankungen könnten nicht kurzfristig mit inländischen Eiern ausgeglichen werden. Denn die Tiere seien rund fünf Monate in der Aufzucht und danach ein bis zwei Jahre auf den Legebetrieben. Dadurch müsse die Produktion rund eineinhalb Jahre im Voraus geplant werden.

«Unser Legehennen können nicht zaubern und der Osterhase legt immer noch keine echten Eier», sagte Würgler. Doch trotz allem werde es auch an diesen Ostern für alle genügend Eier haben. Die fehlende Menge werde einfach mit Importen gedeckt werden müssen.