Die Migros kommt mit ihrem Konzernumbau voran. Der «orange Riese» verkauft alle OBI-Filialen an die deutsche OBI-Gruppe. Für Mitarbeitende und Kunden soll dies keine Auswirkungen haben.

Konkret wird die OBI-Gruppe alle bestehenden zehn OBI-Standorte und eine noch in Bau befindliche Filiale in Agno TI übernehmen, wie die Migros am Mittwoch mitteilte. Die letzten 25 Jahre wurden die OBI-Filialen in der Schweiz von der Migros in einem Franchising-System betrieben.

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Ebenfalls kauft die OBI-Gruppe die Do it + Garden-Standorte der Migros in Carouge GE und Nyon VD. Zum Kaufpreis machten die Firmen keine Angaben.

Für ihre Baumärkte sucht die Migros schon länger Käufer. Die Verkaufsprozesse für die Fachmärkte Micasa und Do it + Garden liefen auch weiter, hiess es. Nach dem Verkauf der zwei Do it + Garden-Filialen verbleiben laut Migros-Website noch knapp 40 Filialen.

Die Filialen werden schrittweise übergeben. Zunächst übernimmt die OBI-Gruppe die aktiven Schweizer OBI-Standorte am 1. April. Die Filiale in Agno folgt am 2. Mai. Schliesslich werden die Do it + Garden-Geschäfte Anfang Juli den Besitzer wechseln.

Auf die Kunden soll der Eigentümerwechsel keinen Einfluss haben. So würden etwa alle Garantie- und Serviceleistungen für die in den Filialen gekauften Produkte übernommen.

Stellen bleiben erhalten

Die aktuell in den Filialen tätigen 576 Mitarbeitenden und 61 Lernenden sollen von der OBI-Gruppe weiterbeschäftigt werden. «Die Sicherung der bestehenden Arbeitsplätze ist uns als Arbeitgeber ein wichtiges Anliegen», lässt sich Jochen Ludwig, Kommerzchef der OBI-Gruppe, in der Mitteilung zitieren. Ludwig wird künftig auch das Schweizer Ländergeschäft verantworten.

Der Verkauf wird laut Mitteilung keine Auswirkungen auf die Servicegesellschaft Migros Fachmarkt AG haben, welche für die Fachmarkt-Formate zentrale Leistungen erbringt. Sollte es im Rahmen des Verkaufs in den dezentralen Organisationen der Migros-Gruppe jedoch zu Stellenstreichungen kommen, werde sich die Migros für die betroffenen Mitarbeitenden um Lösungen innerhalb des Konzerns bemühen, schrieb der Detailhändler.

Migros fokussiert sich aufs Kerngeschäft

Der Verkauf der OBI-Filialen erfolge im Zuge der Fokussierung der Migros-Gruppe auf das Kerngeschäft, heisst es weiter. Der Detailhändler hatte Anfang 2024 einen umfassenden Konzernumbau angekündigt, um wieder profitabler zu werden.

Vor allem will sich das Unternehmen von seinen kriselnden Fachmärkten trennen. Dazu zählten neben den Baumärkten Do it + Garden auch Melectronics, SportX, Micasa und Bike World. Auch die Reisetochter Hotelplan und die Kosmetik- und Hygienetochter Mibelle stehen noch zum Verkauf.

Teilweise konnte die Migros auch schon Käufer für die Geschäfte finden. So übernahm etwa der Elektrohändler Mediamarkt 20 von 37 Melectronics-Filialen. Der Rest wurde geschlossen. Die Hälfte der SportX-Filialen ging zudem bereits an Ochsner Sport.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt gegeben, dass die Hotelplan-Tochter Interhome an den an der Frankfurter Börse kotierten Konkurrenten Hometogo veräussert werden soll. Der Kaufpreis liegt im niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich. Die Transaktion sei allerdings noch nicht gesichert, da die Gespräche andauerten und ein endgültiger Kaufvertrag noch nicht unterzeichnet worden sei.

Was die Migros mit dem Rest der Hotelplan Gruppe machen wird, ist noch offen. Die Verhandlungen laufen noch. Laut Gerüchten soll der Reiseveranstalter an den deutschen Konkurrenten Dertour, der mit der Marke Kuoni in der Schweiz gross im Geschäft ist, veräussert werden.

(awp/dob)