Betroffene Auslandschweizer erhielten Mitte März nur zwei Wochen Zeit, um eine neue Bank zu finden, wie das Schweizer Radio (SRF) am Freitag berichtete. Zudem seien Bartransaktionen eingeschränkt worden.
Betroffen sind weniger als ein Dutzend Geschäftsbeziehungen, wie Postfinance der Nachrichtenagentur AWP auf Anfrage mitteilte. Internationale Sanktionen seien ständigen Änderungen unterworfen und kein starres Konstrukt, hiess es. Jede Bank müsse sich immer wieder neu die Frage stellen, wie sie mit den daraus resultierenden Risiken umgehe.
US-Präsident Donald Trump hatte in seiner ersten Amtszeit Kuba 2019 auf die Liste der Terrorstaaten gesetzt und ausländische Banken vor Geschäften mit Kuba gewarnt. Unter Joe Biden wurden einige Lockerungen eingeführt, doch diese wurden später wieder aufgehoben.
Grosse Schweizer Banken hatten wegen Drucks aus den USA den Zahlungsverkehr mit Kuba bereits vor mehreren Jahren eingestellt. Postfinance blieb das einzige grosse Institut, das solche Zahlungen weiterführte. Die seit Jahrzehnten bestehenden Sanktionen gegen Kuba seien immer wieder angepasst worden, teilte Postfinance mit. Das Unternehmen habe in der Vergangenheit die interne Policy ebenfalls stets angepasst.
Keine Gründe genannt
Zu konkreten Gründen für die Aufhebung der einzelnen Konten machte Postfinance mit Verweis auf das Bankgeheimnis keine Angaben. Das Unternehmen verwies gegenüber SRF aber auf Abhängigkeiten von Korrespondenzbanken und dem Dollar-Zahlungsverkehr.
Postfinance ist nicht verpflichtet, Konten für Auslandschweizer zu führen. Der Bundesrat stellte 2019 klar, dass die Grundversorgungspflicht von Postfinance nur für den inländischen Zahlungsverkehr gelte.