Der Abbau erfolge möglichst über Wechsel innerhalb der SBB oder über natürliche Fluktuation, schrieben die SBB am Donnerstag auf ihrer Website. Mit der Mitteilung bestätigten sie Informationen der Gewerkschaft SEV. Diese trug den Titel «Verkehrsverluste im Güterverkehr zwingen SBB Cargo Schweiz zum Handeln».
Die Hauptgründe für den Verlust sei die Wirtschaftslage, so die SBB. Die transportierten Gütermengen seien rückläufig. Das Bahnunternehmen sprach von einer Neuausrichtung und Anpassung an den Markt. Kündigungen seien dabei die Ausnahme, man sei in engem Kontakt mit den Sozialpartnern.
Der SEV hatte zuvor in einem Communiqué davon gesprochen, bis 2030 solle rund ein Fünftel des Personals bei SBB Cargo abgebaut werden. Dabei nähmen die SBB in Kauf, bis zu 15 Prozent des Transportvolumens an die Strasse zu verlieren. Zu diesen Aussagen äusserten sich die SBB auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zunächst nicht.
Die Gewerkschaft forderte eine Sistierung des Reorganisationsprojekts bei SBB Cargo. Das Ziel der Eigenwirtschaftlichkeit im Einzelwagenladungsverkehr sei ohnehin unrealistisch, kritisierte sie. Laut Prognosen werde der gesamte Güterverkehr bis 2050 um bis zu 40 Prozent wachsen. An diesem Wachstum müsse die Schiene teilhaben können. Die Schweizer Bevölkerung wolle eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, und die Bahn könne damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
Bei SBB Cargo gibt es derzeit rund 2250 Vollzeitstellen. Insgesamt beschäftigen die SBB nach eigener Aussage rund 35'500 Mitarbeitende. Insgesamt sei der Personalbestand im vergangenen Jahr um knapp 600 Personen gestiegen, hab das Unternehmen hervor.