Dabei spielten die Russland-Sanktionen, welche die Schweiz mitträgt, zwar eine Rolle, jedoch hätte die SBB bereits losgelöst von den Sanktionen im Frühjahr 2022 Massnahmen ergriffen, um von dem Lieferanten unabhängig zu werden.

Die Positionierungssysteme verorten laut SBB auf dem Streckennetz erfasste Zustandsdaten, die durch unterschiedliche Mess- und Inspektionssysteme mit den Diagnosefahrzeugen erhoben werden. So würden allfällige Zustandsveränderungen an den Schienen gefunden werden, hiess es. Die Daten seien sehr spezifisch und könnten ausschliesslich für den Unterhalt des Schienennetzes genutzt werden, teilten die Bundesbahnen weiter mit. Sie betonten, dass die erfassten Daten auf keinen Server der Firma Infotrans oder eines anderen russischen Unternehmen gingen.

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Für den Dienstleistungsbezug für Support und Unterhalt der Systeme hätten die SBB laut eigenen Angaben eine Ausnahmebewilligung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) erhalten.

Eigenes System bringt Mehrkosten

Nun soll ein eigenes, genauso funktionales System die Software der Infotrans ersetzten, wie zuvor der «Blick» berichtet hatte.

Zunächst seien rund zwei Millionen Franken für das System vorgesehen gewesen, aufgrund finanzieller und zeitlicher Mehraufwände seien nun aber Mehrkosten zu erwarten, wie ein Sprecher der Zeitung mitteilte. Diesem zufolge würden sich die Kosten für ein eigenes System in den nächsten fünf Jahren aber ausgleichen.